Herten. Die Bochumer Staatsanwaltschaft hat nun gegen den wochenlang untergetauchten Bestatter aus Scherlebeck Anklage erhoben. Der Vorwurf: gewerbsmäßiger Betrug in 15 Fällen.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat der Bestatter zwischen Oktober 2009 und Mai 2013 mindestens 15 seiner Kunden - sowohl Einzelpersonen als auch Ehepaare - um teils große Vermögenswerte geprellt. Die betroffenen Kunden stammen hauptsächlich aus Herten. In drei Fällen sind Senioren aus Recklinghausen betroffen.

Laut Anklage vermittelte der Unternehmer an seine Kunden in Serie sogenannte "Bestattungsvorsorgeverträge". Aus den Guthaben der Verträge sollten eigentlich die irgendwann einmal anfallenden Beerdigungskosten abgesichert werden.
Was die gutgläubigen Kunden nicht ahnen konnten: Sie wurden offensichtlich Opfer einer niederträchtigen Selbstbedienung. Denn statt die bar oder per Überweisung einkassierten Gelder (Beträge zwischen 5 000 und 12 000 Euro) wie vereinbart an die "Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG" weiter zu leiten, soll der Bestatter ihr teils mühsam und über Jahre zusammen gespartes "Beerdigungsvermögen" komplett selbst verbraucht haben. Laut Anklage beläuft sich der vorläufige Betrugsschaden auf rund 112 000 Euro.