Herten-scherlebeck. Seit der Scherlebecker Bestatter bei einer Personenkontrolle im Essener Hauptbahnhof entdeckt wurde, sitzt er in der Justizvollzugsanstalt Bochum in Untersuchungshaft. Ihm wird Betrug in mehreren Fällen vorgeworfen. Die Kripo hat ihre Ermittlungsergebnisse jetzt der Staatsanwaltschaft übergeben.

Der Scherlebecker Bestatter, dem mehrere Fälle von Betrug angelastet werden, hat aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr mit einer Anklage zu rechnen.

Der Bestatter war schon einmal vom Amtsgericht Recklinghausen wegen Betrugs verurteilt worden und daraufhin am 16. Juli 2013 untergetaucht. Am 9. September entdeckten Beamte der Bundespolizei ihn zufällig bei einer Personenkontrolle in der Bahnhofsmission im Essener Hauptbahnhof. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen jetzt abgeschlossen und die Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft Bochum übergeben.

Wie Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert erklärt, liegen die Akten derzeit beim Strafverteidiger des Beschuldigten, damit dieser Einsicht nehmen und eine Stellungnahme abgeben kann. Danach, so Kuhnert, werde entschieden, ob das Verfahren eingestellt oder ob Anklage erhoben wird.

Angesichts der starken Verdachtsmomente ist mit einer Anklage zu rechnen - und zwar noch in diesem Jahr. Fälle, bei denen der Beschuldigte in Haft sitzt, müssen vorrangig behandelt werden, sagt Oberstaatsanwalt Kuhnert.

Dem Bestatter wird vorgeworfen, er habe - das erste Urteil eingeschlossen - Kunden um insgesamt 57.000 Euro betrogen. Die Menschen hatten dem Bestatter vier- bis fünfstellige Beträge anvertraut, damit dieser das Geld in Vorsorgeverträge für die spätere Beerdigung einzahlt. Doch das ist offenbar nicht geschehen.