Waltrop. „Waltrop only” heißt eine Foto- und Ausstellungsaktion unter Federführung des Foto-Designers Claus Schulte, bei der 20 Hobby-Fotografen ihren individuellen Blickwinkel ihr Waltrop zeigen. Aber auch andere Beiträge für die Kulturhauptstadt nehmen im Vest konkrete Gestalt an.

KulturKanal und Kohle

Vest. Bereits vom 14. bis 20 März 2010 ist Recklinghausen Gastgeberin des Local Heroes-Projekts. Tanz, ein groß angelegtes Chorkonzert, ein Konzert der Neuen Philharmonie oder das Gastspiel von Franz Goosen sind dabei. Als ökumenisches Projekt findet das erste Kirchliche Filmfest statt, der DesignKiosk steht auf dem Altstadtmarkt, die Wasserstraße Rhein-Herne-Kanal wird zum faszinierenden KulturKanal.

Auch die Städte Herten und Marl sind mit im Kultur-Boot. Die Stadt Marl will in ihrer Local-Heroes-Woche – die findet vom 11. bis 17. April statt – kulturelle Glanzlichter setzen. Geplant sind unter anderem ein Galakonzert mit dem bekannten Pianisten Gerhard Opitz und einem großen Orchester, das zweite Marler Architektur-Symposion „Kultur.Raum.Stadt” sowie die Veranstaltung „Mensch-Stahl-Kohle”.

2010 rückt mit Riesenschritten näher – und die Projekte für die Kulturhauptstadt Ruhr nehmen auch im Vest konkrete Gestalt an. In der Hebewerkstadt beispielsweise hat die Arbeit für einen Beitrag im Rahmen der Waltroper Local-Heroes-Woche (1. bis 7. August 2010) bereits begonnen: „Waltrop only” heißt die ehrgeizige Foto- und Ausstellungsaktion unter Federführung des Essener Foto-Designers Claus Schulte.

20 engagierte Hobbyfotografen, zum Teil Teilnehmer der von Schulte geleiteten VHS-Fotokurse, stellen mit ganz individuellem Blickwinkel ihr Waltrop, ihr Leben in Waltrop, den Alltag in ihrer Heimatstadt und ihre Nachbarn vor. Entstehen soll so – stellvertretend für das Ruhrgebiet – auch ein Stück Zeitgeist. Vorgestellt von Menschen, die ihre Heimat anders sehen, als Berufsfotografen mit professionellem, distanzierten Blick für Objekte.

Projekt startet im Herbst

Offiziell startet das Projekt zwar erst im Herbst, aber um den Sommer im Spektrum zu haben, sind erste Fotografen schon ans Werk gegangen. Aus einem unendlich großen Schatz an Fotos werden 50 ausgewählt. „Die Bilder werden dann im A1-Format in die Fenster der Stadthalle gehängt”, beschreibt Claus Schulte den Werdegang der Arbeit. Waltroper Leben ist während der Local-Heroes-Woche von außen zu sehen.

Profi-Fotograf Schulte und VHS-Leiter Clemens Schmale versprechen sich sehr viel vom Projekt „Waltrop only”. Weil die Autoren unterschiedlich alt sind, einen gesellschaftlichen Querschnitt repräsentieren und ganz persönliche Sichtweisen ihrer Heimatstadt mitbringen. Für Claus Schulte ist es daher auch ein „demokratisches Projekt”.

Das erste Vorbereitungstreffen der Fotogruppe findet am Donnerstag, 27. August, um 18 Uhr in den Räumen der Waltroper Volkshochschule an der Ziegeleistraße 14 statt. Interessierte Leute – nach Möglichkeit mit guten fotografischen Vorkenntnissen – sind eingeladen. Wer im Boot bleibt, zahlt 50 Euro Gebührenpauschale. „Wir wollen die Ausstellung nach Abschluss der Local Heroes-Woche nicht einmotten”, sagt Schmale. „Die Autoren bekommen ihre Werke zurück.”

Klappstuhl-Lesung, Kunstkarnickel, Kindermusiktheater

In den Startlöchern stehen auch die anderen Mitglieder der Waltroper Arbeitsgruppe Ruhr 2010. Eine Klappstuhl-Lesung wird es geben, das Kindermusiktheater Max & Moritz. Das berühmte Waltroper Kunstkarnickel wird gekürt. Künstlerin Ilse Hilpert wird darüber hinaus mit Kunst vor Ort gehen, Ausstellungen an ungewöhnlichen Standorten präsentieren. Auch das Schwimmbad als Kreativort schwebt ihr vor. Kinder zeigen bei Streifzügen durch die Stadt ihre Orte.

Auf besonders pfiffige Weise ist Musikpädagogin Petra Konetzny von der Musikschule gerade dabei, mit Grundschulkindern den Song für Waltrop zu komponieren. Die Kinder würfeln, sie setzt die Zahlen in Noten um, die sie dann vorspielt. Wenn das nach diesem Zufallsprinzip entstehende Klangwerk allzu schräg zu werden droht, wird halt neu gewürfelt.

In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro ist die Musikschule auch beim Musiktheater Max & Moritz federführend. Chor, Orchester, Bühnenbild, Choreografie, Rollenstudium – „40 bis 50 Kinder sollen ins Projekt eingebunden werden”, so Petra Konetzny.