Haltern am See / Datteln. . Die Situation spitzt sich zu, die Drähte zwischen den Schulverwaltungen der Seestadt und der Nachbarstadt Datteln laufen heiß. Es geht um Schüler der Ahsener Grundschule und die Erstklässler. Eltern möchten ihre Kinder in die nahe gelegene und gut ausgestattete Flaesheimer Dachsschule schicken.
Die Situation spitzt sich zu, die Drähte zwischen den Schulverwaltungen der Seestadt und der Nachbarstadt Datteln laufen heiß. Es geht um Schüler der Ahsener Grundschule und die Erstklässler. Eltern möchten ihre Kinder in die nahe gelegene und gut ausgestattete Flaesheimer Dachsschule schicken. Die Ahsener Schule steht mangels Schüler (23 gibt es dort nur noch) und Anmeldezahlen vor dem Aus. Die Stadt Datteln will offensichtlich den Eltern empfehlen, ihre Kinder nach Haltern zu schicken. Die Stadt Haltern ist dazu grundsätzlich bereit. Dies geht aus einem Bericht hervor, der am kommenden Donnerstag in der Sitzung des Schulausschusses behandelt wird.
Vorwürfe aus der Nachbarstadt
In Gesprächen habe Dattelns Bürgermeister Wolfgang Werner bereits signalisiert, die Fahrtkosten zu übernehmen. In der Flaesheimer Dachsschule liegen bereits Anmeldungen aus Ahsen vor. Alles prima – könnte man meinen. Das Problem scheint im Zuge einer interkommunalen Zusammenarbeit gelöst. Beide Städte befinden sich in einer Win-Win-Situation. Die Dattelner könnten ihre Schule komplett schließen und Sachkosten sparen. Der Standort Flaesheimer Grundschule wäre durch den Ahsener Zuwachs gestärkt.
Doch weit gefehlt. Es gibt Vorschriften des Landes. Und die gestatten der Stadt Haltern die Bildung von maximal 15 Eingangsklassen an den verschieden Grundschulen in der Stadt. Kommen die Kinder aus Ahsen, müsste in Flaesheim eine weitere, also insgesamt die 16. Eingangsklasse im Stadtgebiet, gebildet werden (die WAZ berichtete). „Das Aufsichtsbehörden sind nun am Zug“, sagte gestern Stadtsprecher Georg Bockey. Doch die tun sich bislang schwer damit. Wird die weitere Grundschulklasse abgelehnt, dann dürfte der „Grundschüler-Transfer“ von Datteln nach Flaesheim geplatzt sein. Denn die Stadt Haltern ist nicht bereit, an anderer Stelle der Stadt eine Klasse zu streichen und ihren Kindern weite Wege zuzumuten, um den Ahsener Schülern eine neue Heimat zu bieten. Dies hat bereits für böses Blut gesorgt. Stimmen aus Datteln werfen Haltern vor, die kleinen Ahsener als Kinder zweiter Klasse zu betrachten.
"Die Verantwortlichen schieben die Entscheidung vor sich her"
„Das ist völliger Quatsch“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Landtag, Josef Hovenjürgen. Das Land müsse nun die Entscheidung treffen. Bislang sind die Verantwortlichen bei der Bezirksregierung, so Hovenjürgen, auf Tauchstation gegangen und schieben die Entscheidung vor sich her. Der Christdemokrat hat Schulministerin Silvia Löhrmann um ein Gespräch gebeten: „Es ist sicherlich ein Grenzfall. Aber es muss möglich sein, im Interesse aller dem interkommunalen Vorschlag zu folgen, der für alle Vorteile bringt.“ Das Gespräch wird am Freitag, 30. November, stattfinden.