Recklinghausen. . Der mobile Großbau im Stadtgarten sorgt für ein neu „sortiertes“ Kulturvolksfest am 1. Mai auf dem grünen Hügel. Auf den 1200 Quadratmetern Fläche läuft am Feiertag eine Non-Stop-Show mit vier Straßentheater-Ensembles.
Im 35. Jahr des Kulturvolksfestes – dem 66. der Ruhrfestspiele – hat Alois Banneyer die Attraktionen auf dem grünen Hügel neu sortiert. Mit gutem Grund, denn die obere Wiese dominiert jetzt das zehn Meter hohe Kuppelzelt mit 1200 Quadratmeter Grundfläche.
Der 55-jährige Theaterpädagoge der Ruhrfestspiele und Programm-Macher des 1. Mai lässt dort am Dienstag auf geteilter Bühne eine Non-Stop-Show mit vier Straßentheater-Ensembles abrollen. Eintritt frei. „Anstrengend für uns“, sagt Alois Banneyer, „aber bestimmt sensationell“.
Auch die 15 heimischen Vereine und Initiativen informieren und animieren oben am Hügel. Das Spiel- und Sportangebot für die Jüngsten – „Kinder stark machen“ – findet sich zwischen dem neuen Kuppelzelt und dem vertrauten kleineren Theaterzelt am Festspielhaus. Drinnen folgen von 13 bis 18.15 Uhr acht kleinkünstlerische Auftritte. „Kreativzentrum Vest“ sei zwar ein dröger Name, meint selbst Alois Banneyer: Doch das gut halbstündige Programm „Panik im Pott“ der Jugendlichen sei „akrobatisch und tänzerisch erste Sahne“.
Musik wird souliger, bluesiger, jazziger
Hier und im Kleinen Theater regeln die Ein-Euro-Tickets den Einlass. Im Festspielhaus zählt das Jugendsinfonieorchester der Neuen Philharmonie längst zu den Stammgästen. Die Auftritt um 13 und 14.30 Uhr stehen unter dem Leitmotiv „Paarweise“. Bekanntlich zu dritt fordern die rockenden Jazzer von „Wildes Holz“ um 16.15 und 17.30 Uhr „Freiheit für die Blockflöte“: Das rockt auch unverstromt.
Die wohl durchgreifendste Änderung des Kulturvolksfestes trifft die Musikbühne (und die Musiker): Die sieben Bands spielen von 13.15 Uhr mit „Sputnik“ bis 18.30 Uhr mit Matthias Fechner und den „Fabulous Guitar Gangsters“ am Fuß des Hügels nahe der Dorstener Straße. Damit in den Pagodenzelten hangaufwärts auch Gespräche möglich bleiben, „können wir keinen Metallic-Rock spielen“, so Alois Banneyer. „Die Musik wird jetzt souliger, bluesiger, jazziger“. Nicht nur die Nachbarn dürften das gerne hören.
Shuttle-Busse vom Busbahnhof
Abgerüstet haben – nach den heftig dieselnden Endzeit-Mobilen der Vorjahres-Truppe „Abacus“ – auch jene neun Ensembles, die unter dem Motto „Überall und nirgends“ unterwegs sind. Der Theaterpädagoge empfiehlt mit Nachdruck das „Musée Isnietsch“ – nicht nur, weil es so schön zum „russischen“ Thema der 66. Ruhrfestspiele passt: Die „Museums“-Besucher werden von Direktor Isnietsch erfahren, dass er „mit allen Zaren und KP-Generalsekretären in direkter Linie verwandt ist“, so Alois Banneyer.
Nicht nur zur Neu-Orientierung empfiehlt sich in diesem Jahr die Lektüre der „Mai-Zeitung“ ganz: nur nichts verpassen. Auch die gastronomischen Stände für den Hunger zwischendurch sind neu – und gleichmäßiger über den Stadtgarten – verteilt. Bewährtes bleibt aber: Das gilt für die Shuttle-Busse von Busbahnhof und Kreishaus-Parkplatz zum grünen Hügel.