Recklinghausen. . „Von den Taten des russischen Theaters“ heißt die Ausstellung zu den „russischen“ Ruhrfestspielen – sie eröffnet am 4. Mai hoch oben im Rangfoyer. Die Aufnahmen stammen aus den letzten 40 Jahren der Zarenzeit bis 1917.
„Wir spüren eine Revolution auf“, sagte Dr. Frank Hoffmann, „die vor der Oktoberrevolution stattfand“. Die Revolutionäre, aus Sicht des Ruhrfestspiel-Intendanten, waren die Autoren, Regisseure und Schauspieler des Moskauer Künstlertheaters.
Ihre Dramen erlebt das Publikum unter dem Motto „Im Osten was Neues“ als größten Themenblock mit 26 Produktionen, dem sich die Ruhrfestspiele in 66 Spielzeiten je verschrieben haben. Für den kulturhistorischen Hintergrund sorgt die Ausstellung „Von den Taten des russischen Theaters“, die – wie im Vorjahr – im Rangfoyer eingerichtet wird.
Bereits die erste Ausstellung oben im Festspielhaus hatte 2011 „revolutionäre“ Qualitäten: Damals war’s das verspielte Konzept von Dr. Heike Gfrereis, der Chefin des Deutschen Literaturarchivs, die Schillers „Regieanweisungen“ auf Spiegelwände setzen ließ.
Für die russische Schauspiel-Revolution sind’s – kuratiert von Irena Evert und Alexandra Tychinskaja – 300 Archiv- und Museumsfotos, speziell für die Ruhrfestspiele ausgewählt und aufbereitet von den Leihgebern aus Moskau und St. Petersburg. Die Aufnahmen stammen aus den letzten 40 Jahren der Zarenzeit bis 1917 – denn Russland war eine späte Theaternation.
Doch was ein Meister wie Konstantin Sergejewitsch Stanislawski mit seinem atmosphärischen Regiestil auf den Weg brachte, „wirkt bis heute nach“. Frank Hoffmann meinte damit auch jenes „System“, das Lee Strasberg in New York zum „Method Acting“ formte: ein direkter Weg vom Stummfilm-Heroen Feodor Tschaliapin zu Robert De Niro.
Die Ausstellung eröffnet am 4. Mai im Festspielhaus.