Heike Makatsch spielt Tolstoi bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen
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Recklinghausen. . Nach „Paris, Texas“ im vorigen Jahr spielt die 40-jährige Heike Makatsch während der kommenden Ruhrfestspiele an fünf Abenden in „Krieg und Frieden“.
Heike Makatsch übernimmt wieder eine prominente Rolle im Ensemble des Leipziger Centraltheaters – und damit während der „russischen“ Ruhrfestspiele 2012. Die 40-Jährige spielt die junge Adelige Natascha Rostowa in der monumentalen Produktion „Krieg und Frieden“ nach Leo Tolstoi.
Ein Jahr nach ihrem Theaterdebüt in „Paris, Texas“ bei den „Schiller“-Ruhrfestspielen 2011 wird die bekannte Film- und TV-Schauspielerin erneut unter der Regie des 43-jährigen Leipzigers Sebastian Hartmann auf der Ruhrfestspielbühne stehen. „Krieg und Frieden“ ist die zweite Zusammenarbeit der Ruhrfestspiele mit dem Centraltheater Leipzig, das Regisseur Hartmann auch als Intendant leitet.
Leo Tolstois Klassiker der Weltliteratur „Krieg und Frieden“ zählt quasi zum Pflicht-Kanon der diesjährigen Ruhrfestspielen unter dem Motto „Im Osten was Neues: Von den fernen Tagen des russischen Theaters in die Zukunft“. Dabei schrieb der Romancier einen beträchtlichen Teil seines Monumental-Werkes nicht in russischer, sondern französischer Sprache: Es war damals auch die Sprache des russischen Adels.
Der Roman zeichnet auf über anderthalb Tausend Seiten ein Porträt Russlands zwischen 1805 und 1812 und verknüpft die Schicksale zweier Adelsfamilien mit dem weltgeschichtlichen Drama des Russlandfeldzuges der „Großen Armee“ Napoleons. Anhand der Lebenslinien der russischen Adeligen Pierre und Andrej sowie der verarmten Adelstochter Natascha illustriert Tolstoi die politischen wie gesellschaftlichen Strömungen Russlands während der Ära Bonapartes.
Eine Pause sollte drin sein
Sebastian Hartmann, als früherer Hausregisseur der Berliner Volksbühne ein Schüler Frank Castorfs, zeigte bereits 2010 mit Thomas Manns „Zauberberg“, was er aus epochalen Romanen für das Theater herauszuholen vermag: „Überraschend kurzweilig, kurioserweise auch sehr lustig und bemerkenswert aktionsreich“, urteilte die „Welt“.
Seine Film-Adaption „Paris, Texas“ nach Wim Wenders war allerdings im Vorjahr die umstrittenste Inszenierung der Ruhrfestspiele. Und „Krieg und Frieden“ dürfte durch zahllose TV-Wiederholungen den meisten durch die Hollywood-Produktion von King Vidor bekannt sein: 1956 spielte die 27-jährige Audrey Hepburn den Part der Natascha Rostowa.
Aus den damals rund dreieinhalb Stunden Kino könnten mit „Krieg und Frieden“ in der Leipziger Fassung vier- bis fünf Stunden Theater werden. Mindestens eine Pause sollte aber drin sein.
Vorstellungen mit Heike Makatsch: am 10. Mai 2012 um 19 Uhr, 13. Mai 2012 um 18 Uhr, 11. Mai 2012 um 19 Uhr, 14. Mai 2012 um 19 Uhr, 12. Mai 2012 um 16 Uhr
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