Recklinghausen. Zunächst sah es wie ein Unfall aus, doch nun steht für Polizei und Staatsanwaltschaft fest: Der 17-jährige Schüler aus Recklinghausen soll seinen Mitschüler bei einer Klassenfahrt in Spanien erstochen haben. Der Verdächtige wurde festgenommen.
Die Polizei hat am Freitag in Recklinghausen einen 17-jährigen Schüler verhaftet, der während einer Klassenfahrt in Spanien einen 18-jährigen Mitschüler erstochen haben soll. Die Tat ereignete sich vor zweieinhalb Wochen an einer Strandpromenade im spanischen Callela, wie die Staatsanwaltschaft Bochum und die Polizei Recklinghausen mitteilten. Demnach hatte der 17-Jährige dem Opfer nach einem Streit mit einem in Spanien gekauften Messer einen lebensgefährlichen Stich in den Hals beigebracht. Trotz intensiver medizinischer Versorgung starb der 18-Jährige vier Tage später in einem Krankenhaus in Spanien.
Motiv unklar
Der 17-Jährige war den Angaben zufolge unmittelbar nach der Tat von der spanischen Polizei festgenommen worden. Wegen versuchten Totschlags erließ ein spanisches Gericht gegen den Schüler einen Haftbefehl, der gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. Zwischenzeitlich erwirkte die Bochumer Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Recklinghausen einen Haftbefehl gegen den 17-Jährigen wegen Totschlags, der nun am Freitag in dessen Heimatstadt Recklinghausen vollstreckt wurde.
Den Ermittlern zufolge besteht der dringende Verdacht, dass der Jugendliche nicht in Notwehr zustach. Einzelheiten zum Motiv für die Tat nannten die Behörden zunächst nicht, die Auswertung der Unterlagen aus Spanien sei noch nicht abgeschlossen. (afp)