Kreis Mettmann. . Die Kreispolizei Mettmann berichtet von einem dreisten Fall, bei dem ein rund zehnjähriges Mädchen in einem Schmuckgeschäft Wertsachen einsteckte. Kriminelle nutzten die Arglosigkeit der Verkäuferin gegenüber dem Mädchen aus. Die Masche mit dem Kind hat gleich mehrere „Vorteile“ für die Diebe, sagt die Polizei.
In der Vorweihnachtszeit sitzt bei vielen Menschen das Geld buchstäblich locker und ist nicht sicher verstaut. Das wissen auch Trickdiebe und greifen gerne im Gedränge auf Weihnachtsmärkten zu. Die Kriminellen bedienen sich aber auch, wenn Verkäufer von Kunden in Geschäften abgelenkt sind. Zudem schicken sie manchmal Kinder vor, wie ein dreister Diebstahl in einem Ratinger Schmuckladen zeigt. Das teilte die Kreispolizei Mettmann am Donnerstag mit.
Polizei rät zu erhöhter Aufmerksamkeit
Bei dem Fall im Stadtteil Lintorf hätten drei Männer und eine Frau im Alter von 18 bis 25 Jahren am Mittwoch gegen 16 Uhr das Geschäft betreten. Mit im Schlepptau: ein etwa zehnjähriges Mädchen. Die Erwachsenen ließen sich von der Verkäuferin Schmuck zeigen. In dieser Zeit sei das Kind unbeobachtet gewesen und habe eine im Hinterraum abgestellte Tasche unter anderem mit Scheckkarten mitgenommen, so die Polizei. Vor dem Laden stiegen die Täter in einen schwarzen 530er BMW mit MKK-Kennzeichen. Darin wartete ein 30- bis 35-jähriger Fahrer.
Die Masche mit dem Kind hat gleich mehrere „Vorteile“ für die Diebe, wie Kreispolizei-Sprecher Ulrich Löhe erläutert. „Kinder wirken oft unschuldig. Und auch wenn sie irgendwo drangehen, können die Erwachsenen immer noch sagen: ,Bleib von der Tasche weg’ und so tun, als ob alles nur eine Dummheit gewesen sei.“ Zudem seien Kinder unter 14 Jahren strafunmündig, so Löhe. Er rät bei solchen Situationen zu besonderer Aufmerksamkeit.
Bürger sollten möglichst keine größerer Mengen Bargeld bei sich tragen
Auch sonst könnten allgemein eine genauere Beobachtungsgabe und ein paar kleine Sicherheitsvorkehrungen oft helfen, Diebstählen und Trickbetrügereien vorzubeugen. „Zum einen sollte man, gerade in der Vorweihnachtszeit, nicht größere Mengen Bargeld bei sich tragen“ erklärt Löhe. „Das Geld sollte auch stets sicher in einer Innentasche oder im guten, alten Brustbeutel verstaut werden.“ Und auch wenn es schon oft genug gesagt worden sei: „An Geldautomaten sollten sich Menschen nicht ablenken lassen und die Geheimnummer immer verdeckt eingeben.“
Vielfach sind die Opfer von solchen Delikten auch schon bei der Tat misstrauisch geworden. „Uns sagen Bestohlene oft, dass es ihnen gleich komisch vorgekommen sei, als sie bedrängt oder angesprochen wurden“. berichtet Löhe weiter. In solchen Fällen sollte man umgehend versuchen, genug Abstand zu möglichen Tätern herzustellen. Und: „Wer bestohlen wurde, sollte sich sofort bei der Polizei melden“, so Löhe.