Velbert. . Ein Großaufgebot an Polizisten und ein Hubschrauber waren notwendig, um fünf Metalldiebe in einem Velberter Industriegebiet auf frischer Tat zu ertappen. Die Verbrecher konnten zunächst in ein angrenzendes Waldgebiet fliehen, aber mit einer Wärmebildkamera kam ihnen die Polizei auf die Spur.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war ganz schön was los im Industriegebiet Röbbeck. Ein Riesenaufgebot an Polizeikräften aus dem Kreis Mettmann und Essen – alle waren sie hinter fünf Männern im Alter zwischen 18 und 36 Jahren her.

Doch was war passiert? Einige Stunden zuvor sind der Polizei verdächtige Personen sowie ein Fahrzeug aus Dortmund im Gebiet Röbbeck gemeldet worden. Bei einigen Firmen seien sogar Alarm- und Sicherheitseinrichtungen beschädigt. Umgehend gehen zivile Fahndungskräfte den Hinweisen nach und werden schnell fündig. Zwei Personen können direkt am Auto festgenommen werden, die drei anderen werden auf einem Dach durch eine Wärmebildkamera eines Hubschraubers entdeckt. Obwohl es den Verdächtigen gelingt von dem umstellten Gebäude in ein angrenzendes Waldstück zu fliehen und dort längere Zeit unter Sträuchern auszuharren, werden sie dank Wärmebildkamera und Suchscheinwerfer von der Polizei gefasst. Diverse Ein- und Aufbruchswerkzeuge können sicher gestellt werden. Heute werden alle dem Haftrichter vorgeführt. Abgesehen hat es die Gruppe auf Metalle sowie Wertgegenstände der ansässigen Firmen.

Vor fünf Jahren selbst Opfer

Einer, der fast selbst zum Opfer geworden wäre ist Martin Becker. Nur dem Zufall hat es der Geschäftsführer der Modellbaufirma Becker und Bierbrauer GmbH zu verdanken, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen ist. „Als nach meinem Rundgang alle Fenster und Türen geschlossen waren und ich die Alarmanlage nicht aktivieren konnte, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmen kann“, erinnert sich Martin Becker. Fenster- sowie Türkontakte waren durchtrennt. Zufällig bemerkt er kurz darauf zwei Männer vor den Toren. „Die fragten mich, ob wir Schrott verkaufen würden. Ich wusste sofort, dass das nicht deren Intention ist und habe sie des Platzes verwiesen.“

Laut Martin Becker kommt es öfter vor, dass nach Schrott oder Arbeit gefragt würde. „Ich reagiere grundsätzlich abweisend. Interessenten für eine Arbeitsstelle schicken die Unterlagen per Post und Kunden kündigen sich vorher an. Wir haben keine Laufkundschaft. Jeder wird gnadenlos rausgeschmissen“, betont der Geschäftsführer. Die harschen Worte kommen nicht von ungefähr. Vor fünf Jahren ist seine Firma, die er mit seinem Partner Uwe Bierbrauer führt, selbst zum Opfer geworden – der Schaden betrug 400.000 Euro.

Trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen wäre die Firma fast wieder zum Opfer geworden. „Bei der Hitze haben wir die Tore offen, was bei 16 Mitarbeitern eigentlich kein Problem ist. Doch die Täter scheinen sich so einen Blick ins Innere zu verschaffen und sehen Alarmanlagen und Bewegungsmelder“, vermutet Martin Becker und ergänzt: „Ab 18 Uhr ist niemand mehr im Industriegebiet. Da können sie in aller Ruhe mit dem Lkw vorfahren.“

Prävention ist das A und O – Polizei gibt Tipps zur Sicherung des Eigentums

Nicht nur Industriegebiete sind begehrte Anlaufstellen für Diebstähle. Auch Wohnsiedlungen geraten immer wieder ins Visier. Um es den Verbrechern schwerer zu machen, rät Frank Sobotta, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann, das Eigentum so zu sichern, dass potenziellen Verbrechern gar nicht erst ein Anreiz für einen Einbruch gegeben wird. Dazu gehören Tür- und Fenstersicherungen sowie Alarmanlagen. Das Kommissariat für Prävention berät kostenlos vor Ort über eine optimale Sicherung.

"Genau so wichtig ist eine funktionierende Nachbarschaft“, so Sobotta. Ob in Wohnsiedlungen oder Industriegebieten – wenn jemandem eine Person nicht ganz koscher ist, sollte jene mit einer direkten Frage wie „Kann ich Ihnen behilflich sein?“ aus der Anonymität geholt werden. Täter würden nach Ausreden suchen oder weglaufen. Traut man sich nicht, sollte die Polizei angerufen werden. Die schaue in jedem Fall nach dem Rechten.