Velbert. . In den Ferien haben Einbrecher Hochsaison: Wie man sich am besten schützt, darüber informierten Polizei und Handwerk an einem gemeinsamen Infostand auf der Friedrichstraße. Das Interesse der Bürger war groß.
An Ehepaar Senff ging der Kelch bisher zum Glück vorbei. „Wir hatten noch keine Einbrecher. Aber bei meinem Schwager sind sie schon zweimal eingestiegen.“ Bei der Spurensicherung der Polizei war Ulrich Senff dann dabei. Seitdem steht fest: „Wir müssen uns umgucken, wie man sich schützen kann.“ Nichts leichter als das – beim gemeinsamen Info-Stand von Polizei und Handwerkern.
Hier, auf der Friedrichstraße in Höhe der Sparkasse, konnten sich die beiden Beamten Klaus Fitzner und Udo Wilke von der Beratungsstelle der Kreispolizei Mettmann gestern Vormittag über regen Zulauf ebenso wenig beklagen wie die Vertreter dreier Handwerksfirmen. Die Senffs jedenfalls fühlten sich hier bestens aufgehoben: „Die Polizei will einem ja nichts verkaufen, und die wissen Bescheid, worauf man achten muss.“ Familie Senff überlegt jetzt, wie und wo man am besten „nachrüstet“, um Einbrechern das Leben schwer zu machen: „Man will ja nicht alles neu. Für eine neue Haustür legen Sie 7000 bis 8000 Euro hin.“
Wenn andere Urlaub machen, sind Einbrecher besonders fleißig: Die meisten gelangen durch aufgehebelte Fenster und Terrassentüren in die Wohnung. Wie einfach das selbst bei einem Thermopenfenster mit Sicherheitsschloss funktioniert, erfuhren Hausbewohner überzeugend, indem sie kurz selbst zum Einbrecher wurden: Ein paar Mal mit Kraft den Schraubendreher angesetzt – „Keine Angst, feste drücken, Sie können nichts kaputt machen“ – und das Fenster gab nach einem leisen Knacken nach. Das erschreckte auch eine 69-jährige Hausbewohnerin, die sich in Sicherheit wähnte. „Ein Handwerksmeister meinte letztens, das reicht.“ Dazu Kriminalhauptkommissar Fitzner: „Dann hat der ihnen etwas Falsches erzählt.“ Jetzt weiß sie: „,Wir haben die falschen Zapfen.“ Rund 280 bis 300 Euro pro Fenster kostet das Nachrüsten mit den entsprechenden Beschlägen, erklärte Handwerksmeister Guido Häger. „Beim Thema Umrüsten gab es auch die meisten Nachfragen.“
Auch ein guter Schutz: Gitter. „Nicht jedermanns Sache, aber der höchste Schutz, wenn es ein gutes Gitter ist“, so Polizeibeamter Udo Wilke. Für die mit Info-Material ausgerüstete 69-Jährige ist jedenfalls jetzt klar: „Wir müssen etwas machen. Ich bespreche das jetzt zu Hause mal mit meinem Mann.“