Velbert. . Die unübersichtliche Struktur der Gema führt bei vielen Veranstaltern zu Unsicherheit. Bei der Stadt Velbert sorgt Veranstaltungskoordinator Timo Schönmeyer für Klarheit bei den fälligen Gebühren. So können je nach Anlass Tarife nach Quadratmetern oder der erwarteten Besucherzahl festgelegt werden.

Wer heutzutage eine Veranstaltung plant, muss schon gute Nerven haben, um alle Voraussetzungen – angefangen bei der Security, den notwendigen Versicherungen bis hin zu den zu bezahlenden Gebühren – zu überblicken. So bemüht sich etwa die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) seit einigen Jahren um eine Reform ihrer Tarifstruktur und reagiert damit auf Kritik, zu intransparent und komplex zu sein. Nach Erarbeitung eines Vorschlags und dessen Prüfung durch eine unabhängige Schiedsstelle soll sich nun bis 2014 zusammen mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter auf eine gültige Tarifstruktur geeinigt werden.

Nach Fläche oder Besuchern

Hans-Jürgen Schneider, Vorsitzender des Bürgervereins Plätzchen-Losenburg, der das letzte Wochenende stattgefundene Familienfest ausgerichtet hat, ist froh, dass die Stadt den Veranstaltungslotsen Timo Schönmeyer hat: „Bis jetzt hatten wir kein Probleme mit der Gema, Herr Schönmeyer koordiniert das alles für uns und reicht alles weiter.“ Beim zurückliegenden Straßenfest hat man sich auf eine Bezahlung nach Quadratmetern geeinigt. „Wenn man im Freien was plant, ist das natürlich schwierig zu entscheiden, wie weit etwas zu hören ist.“ Mit Gebühren für die Genehmigung der Feste, die Beschallung und das Aufstellen eines Getränkestands käme schon einiges zusammen, das der Vorsitzende lieber den Bürgern geben würde. „Das tut schon weh, wir sind ja ein gemeinnütziger Verein, aber ein Fest zu veranstalten, hat auch früher schon Geld gekostet.“

Unübersichtliche Struktur führt zu Unsicherheit

Allerdings werde das laut Jürgen Scheidsteger immer kostspieliger. „Als Basis für das Fest zu 125 Jahre Friedrichstraße hat die Gema zunächst eine Berechnung nach Quadratmetern vorgehabt. Das wäre bei einer zwei Kilometer langen Einkaufsstraße teuer geworden“, sagt der Vorsitzende von Velbert Aktiv. Die unübersichtliche Struktur der Gema führe bei den Veranstaltern zu viel Unsicherheit. „So hatten wir im Weihnachtsdorf die selbe Musik gespielt, wie über die Lautsprecher der Stadt zu hören war, mussten aber trotzdem fast genau so viel wie sonst bezahlen, weil uns etwa die Auftritte der Chöre extra berechnet wurden.“

Probleme, die sich für Nils Juchner von der Velbert Marketing lösen lassen: „Wir haben uns mit der Gema auf einen bezahlbaren Tarif geeinigt, der nicht anhand der Quadratmeter, sondern der zu erwartenden Besucher bemessen wurde. Und beim Thema Security bekommen wir noch die Nachwehen von Duisburg zu spüren, aber Kosten hat es immer gegeben.“