Velbert. .
Straßen.NRW rüstet weiter beim Birther Tunnel in Velbert nach. Momentan werden Fluchtwegkennzeichen und LED-Marker installiert. Die Nachrüstung ist bitter nötig, fiel der Tunnel schließlich durch den ADAC-Sicherheitstest.
Statt einer verschmutzten Betonwand sehen die Autofahrer beim Seitenblick jetzt eine weiße Farbschicht. In den beiden Röhren soll alles eine Spur heller und dadurch sicherer werden. Schließlich will der Birther Tunnel beim nächsten ADAC-Test besser abschneiden. Im Juli 2010 gab es noch ein sehr schlechtes Zeugnis. „Bedenklich“, lautete damals das Urteil.
Jetzt kümmert sich Straßen.NRW um die Nachrüstung: Nachdem die Mitarbeiter im vergangenen Jahr bereits hellgrüne Pendeltüren für die Fluchtwege installiert haben (die WAZ berichtete), stehen in diesem Jahr drei weitere Projekte an. Die weiße Farbschicht ist mittlerweile schon getrocknet. „Der Ansatz, eine Beschichtung zur Verbesserung der Sichtverhältnisse im Tunnel einzusetzen, ist in Nordrhein-Westfalen neu“, betont Rainer Wieland von der Projektgruppe Tunnel. Er hebt hervor, dass der Sprühwagen die Wand „unter Verkehr“ beschichten konnte. Ein Schutzschild sorgte dafür, dass der Sprühnebel nicht auf die Windschutzscheiben der vorbeifahrenden Autos spritzte. Nur drei nächtliche Vollsperrungen gab es im Tunnel, und das, um Messungen durchzuführen.
33 Kennzeichen pro Röhre
Nach der Schichtarbeit haben die Elektriker das Pflaster im Birther Tunnel eingenommen: Bauleiter Karsten Wormuth und sein zehnköpfiges Team installieren dort ein optisches Leitsystem. So werden pro Röhre 33 Fluchtwegkennzeichen angebracht, die den Weg zu den Pendeltüren aufzeigen. Zudem werden in einem Abstand von maximal 25 Metern LED-Marker in den Gehweg eingelassen. „Diese sind zunächst auf eine niedrige Stufe eingestellt. Im Notfall werden sie automatisch auf hundert Prozent hochgefahren“, sagt Wormuth.
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Für die Übergabe haben die Vertragspartner die zweite Septemberhälfte anvisiert. Die Baustellenbarken bleiben dann aber weiter stehen. Der Grund: An den Portalen werden in einem weiteren Schritt Notüberfahrten errichtet. „Damit können die Einsatzkräfte im Fall der Fälle ihre Taktik variieren“, erklärt Andreas Zenz.
Der Leiter der Projektgruppe Tunnel geht nicht davon aus, dass die Arbeiten den Verkehrsfluss beeinträchtigen: „Selbst bei einer vorrübergehenden einspurigen Regelung geht es noch gut voran.“ Wenn die Arbeiten an den Portalen abgeschlossen sind, hat der Bund rund eine Million Euro in die Sicherheit des Birther Tunnels investiert.
Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 12 Millionen Euro: Einen Großteil verschlingt die Hauptnachrüstung, die im kommenden Jahr beginnt. Zunächst gibt es oberhalb des Tunnels ein neues Betriebsgebäude – mit mehr Platz und neueren Technik. Das derzeitige hat schon 30 Jahre auf dem Buckel. Aber auch im Tunnel gibt es noch einige Felder zu bestellen: So will Straßen.NRW für eine bessere Belüftung und Beleuchtung sorgen. Darüber hinaus soll es bis 2013 eine Videoüberwachung, Funkversorgung für die Einsatzkräfte sowie Sperrschranken und Lautsprecheranlagen geben „Danach ist der Tunnel fit für die Zukunft“, sagt Andreas Zenz.