Velbert. .
Die Chancen des Birther A 44-Tunnels, künftig von den ADAC-Testern bessere Noten zu bekommen, sind zumindest schon ein Stückchen gewachsen.
Denn nachdem der 807 Meter langen BAB-Röhre im Sommer ein bedenklicher Sicherheitszustand attestiert worden war (WAZ berichtete), hat „Straßen.NRW“ jetzt das erste von insgesamt drei unterschiedlich umfangreichen Nachrüst-Paketen umgesetzt.
Wurde im Juli noch zu Recht moniert, dass die Notausgänge in der Tunnelmitte zur jeweiligen Gegenfahrbahn als rettenden Fluchtweg kaum zu erkennen seien, so hat sich dieses Bild mittlerweile gründlich verändert. Hoben sich bislang die alten, lichtgrau gestrichenen Türblätter kaum von den dunklen Wänden ab, so gibt es nun – etwa alle 100 Meter – regelrechte Lichtblicke: neun nagelneue, eigens angefertigte, hellgrüne Pendeltüren, die sich jetzt also in beide Richtungen aufstoßen lassen. Mit großen Sichtfenstern und rund um die Uhr von grünen Leuchtbalken eingerahmt.
Geblieben sind allerdings die Stufen und Treppchen, nunmehr jedoch mit Geländern versehen, auffällig gelb-schwarz markiert und ständig von oben beleuchtet. Heutzutage würde man solche „Stolperfallen“, die sich nicht völlig barrierefrei herrichten lassen, schon gleich beim Bau vermeiden. Sie sind vor Ort der Tatsache geschuldet, dass die beiden Richtungsfahrbahnen höhenversetzt verlaufen. „Wir können den Tunnel ja schließlich nicht abreißen“, sagt Andreas Zenz beim Ortstermin. Der Leiter der Projektgruppe Tunnel beim Landesbetrieb Straßen.NRW beziffert das Auftragsvolumen der durchgeführten Fluchtweg-Erneuerung auf rund eine viertel Million Euro und beteuert: „Wir haben hier das Maximale gemacht, was im Rahmen einer Bestandsnachrüstung möglich und machbar ist.“
Der zweite Akt ist laut Zeitplan schon im nächsten Jahr an der Reihe. „Man kann ja schließlich nicht alles gleichzeitig abarbeiten“, erklärt Guido Cherchi, seines Zeichens Projektingenieur für die Nachrüstung der Birther Röhre. In 2011 wird u. a. eine weiße LED-Marker-Kennzeichnung installiert, die den Tunnel-Verlauf zeigt, bekommen die düsteren Beton-Wände eine Oberflächenreinigung und daran anschließend eine deutlich hellere Beschichtung, wird zudem auch vor beiden Portalen jeweils eine so genannte Mittelstreifen-Überfahrt geschaffen.
Schneller am Einsatzort
So können Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte künftig für den Fall des Falles mit ihren Fahrzeugen ohne großen Aufwand auf die andere Richtungsfahrbahn kommen und sind schneller am Einsatzort.
Für das dritte und größte, „mit Sicherheit mehrere Millionen teure“ (Zenz) Paket hat beim Landesbetrieb just die Vorplanung begonnen. Dabei geht’s z. B. um Belüftung, Beleuchtung, Funkversorgung für Einsatzkräfte, Löschwasserversorgung, Videoüberwachung und Lautsprecheranlage. Cherchi: „Die gesamte Technik wird erneuert und ergänzt.“ 2012/2013 wird das wohl in Angriff genommen.