Velbert / Heiligenhaus. Im Kreis Mettmann ist ein hochansteckendes Virus auf dem Vormarsch. Die Zahl der Erkrankungen steigt. So kann man sich am besten schützen.

Die hochansteckenden Norovirus-Infektionen sind auch im Kreis Mettmann wieder auf dem Vormarsch. Nachdem die AOK Nord-West für viele Ruhrgebietsstädte rasant steigende Zahlen gemeldet hatte, hat die WAZ bei der für Velbert und Heiligenhaus zuständigen Kreisverwaltung in Mettmann nachgefragt. Denn: Infektionen mit Noroviren sind nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Die Infektionszahlen werden von den Gesundheitsämtern der kreisfreien Städte und Landkreise an das Robert-Koch-Institut (RKI), das uns aus der Corona-Zeit noch wohlbekannt ist, übermittelt.

Mehr zum Thema

„In diesem Jahr sind bereits 834 Norovirus-Fälle gemeldet worden“, teilt Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann mit. Im gesamten Jahr 2023 habe es hingegen nur 586 laborbekannte Fälle gegeben. „Man kann die bisherigen Zahlen von 2024 aber jetzt auch nicht rein mathematisch auf das Jahr hochrechnen“, so Hitzemann weiter, die darauf verweist, dass trotz Meldepflicht vermutlich nicht immer alle Fälle gemeldet werden. „Wenn jemand zu Hause die Erkrankung auskuriert, wird das nicht unbedingt bekannt, anders sieht es in Einrichtungen aus.“

  • Abonnieren Sie unseren Velbert-Newsletter gratis: Wir schicken Ihnen jeden Abend eine E-Mail mit allen Velberter Nachrichten und Artikeln des Tages: Hier können Sie den Velbert-Newsletter direkt bestellen. Und natürlich gibt es auch einen Heiligenhaus-Newsletter, den Sie hier kostenlos abonnieren können.

Keine besonderen Norovirus-Infektionsherde in Velbert und Heiligenhaus

Besondere Infektionsherde kann Hitzemann nicht nennen. Ganz aktuell –im Zeitraum von Anfang April bis zum 20. Mai – gebe es 99 Fälle. Im Vergleichszeitraum 2023 seien es 70 gewesen. Eine detailliertere Aufschlüsselung nach Städten innerhalb des Kreises sei nicht möglich.

In der Corona-Hochphase erreichten Norovirus-Erkrankungen im Kreis Mettmann Tiefststand

Ein Blick weiter zurück in die RKI-Statistiken zeigt: Die Norovirus-Hochphase im Kreis Mettmann war im Jahr 2007 mit 2042 gemeldeten Fällen. Danach gingen die Zahlen deutlich zurück. Seit 2009 waren die Zahlen immer dreistellig, nie mehr vierstellig. In der Corona-Zeit (2021: 193 Fälle) erreichten sie Tiefstwerte. Nun geht es also wieder deutlich nach oben. Vierstellig dürfte es in diesem Jahr auf jeden Fall werden.

Keine Impfung möglich: So kann man sich vor Noroviren schützen

Da es keine Impfung gegen Noroviren gebe, sei es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können, heißt es vom RKI. Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten die Betroffenen bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Eine grundlegende Hygienemaßnahme sei es, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und eventuell ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden.

Norovirus: Das sind Symptome, so verläuft eine Erkrankung

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sie sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Vor allem betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. Symptome der Norovirus-Infektion Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft meist kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlten sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit sei die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden.