Velbert / Heiligenhaus. Nicht nur das Noro-Virus ist im Kreis Mettmann auf dem Vormarsch, auch bei anderen Erkrankungen steigen die Fall-Zahlen. Wieder andere sinken.

Das hochansteckende Noro-Virus ist im Kreis Mettmann – und damit auch in den Städten Velbert und Heiligenhaus – auf dem Vormarsch. Das hat, wie berichtet, eine WAZ-Anfrage beim zuständigen Kreisgesundheitsamt ergeben. Im bisherigen Jahr 2024 wurden bereits 834 Fälle bekannt. Im gesamten Jahr 2023 waren es 586, in den Vorjahren noch weniger.

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Laut Infektionsschutzgesetz müssen alle laborbekannten Noro-Fälle gemeldet werden. Sie werden beim Robert-Koch-Institut (RKI) gesammelt und statistisch erfasst.

RKI-Datenbank liefert Überblick über Erkrankungen im Kreis Mettmann

Auch andere Erkrankungen werden dort registriert und jährlich in einem epidemiologischen Bulletin veröffentlicht. So gibt es einen guten Überblick über grassierende Viren, Erkrankungen - samt Vergleich zu Vorjahren.

Windpocken: Windpocken sind hoch ansteckend. Sie werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht und kommen recht regelmäßig auch im Kreis Mettmann vor. 2024 gab es bislang 30 gemeldete Fälle. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es 97, der Höchststand war 2015 mit 164 gemeldeten Fällen.

Tuberkulose:Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst. Die Erreger befallen überwiegend die Lunge und lösen als erstes Zeichen unter anderem Husten aus. Elf Fälle gab es in diesem Jahr bislang kreisweit. 2023 waren es 21, 2022 wurden 20 Fälle gemeldet. Anfang der 2000er-Jahre waren es noch jährlich mehr als 40.

Salmonellose: Eine Salmonellen-Erkrankung ist eine typische Lebensmittelinfektion, die Durchfall verursacht. Die Erreger vermehren sich im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren. Hier gab es in diesem Jahr bisher 22 gemeldete Erkrankungen, in den Vorjahren pendelten die Zahlen zwischen 50 und 70. Hochphase war Anfang der 2000er-Jahre mit jährlich mehr als 300 Erkrankungen.

RSV: Dieses Virus ist in Velbert und Heiligenhaus auf dem Vormarsch

RSV: Das RSV (respiratorisches Synzytial-Virus) ist ein Virus, das die Atemwege befällt. 2023 gab es 121 Fälle, im Jahr 2024 bereits jetzt im Mai 130.

Rotavirus: Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Sie sind hoch ansteckend. 2022 und 2023 gab es kreisweit jeweils 109 Fälle, in diesem Jahr bislang 72. Höchststand war 2008 mit 225 gemeldeten Erkrankungen.

Bislang zwei Masern-Fälle in diesem Jahr im Kreis Mettmann

Masern sind aktuell, anders als landesweit, kein allzu großes Thema im Kreis Mettmann. Bislang gab es 2024 zwei Fälle. Das sah 2007 mit 80 Erkrankungen noch ganz anders aus.

Keuchhusten:Keuchhusten ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Die Krankheit ist hochansteckend und wird durch Bakterien übertragen. Hier steigen die Zahlen aktuell: Waren es 2022 nur drei und 2023 27 Fälle, sind es im laufenden Jahr bereits 41 im Kreis Mettmann.

Deutliches Plus bei Influenza, nur noch wenige gemeldete COVID-19-Erkrankungen

Deutlich in die Höhe geschnellt sind auch die Influenza-Zahlen. Gab es seit Beginn der 2000er-Jahre kreisweit nie vierstellige Zahlen, steuern die Zahlen 2024 mit bislang 809 klar in diese Richtung. Zum Vergleich: 2023 gab es nur 367 gemeldete Grippe-Erkrankungen.

Und wie sieht es beim Thema COVID-19 aus? Die Zahlen, die uns jahrelang täglich begleitet haben, sind auf einem Tiefstwert von 546 im laufenden Jahr angekommen. Zum Vergleich: 2022 gab es 182.935 Fälle im Kreis Mettmann. Hier spielt sicherlich eine Rolle, dass viele COVID-Erkrankungen nicht mehr gemeldet, sondern zu Hause auskuriert werden.