Velbert. Bei den Kinderbibeltagen erkunden Mädchen und Jungen in Velbert spielerisch, was das Reich Gottes eigentlich ist. Und was es mit Senf zu tun hat.

Aus allen Ecken von Velbert strömen Schul- und Kindergartenkinder in Richtung Christuskirche. Im anliegenden Gemeindehaus gibt es heute einen spannenden Fall zu lösen, denn der Kinderbibeltag der evangelischen Gemeinde wäre nur halb so aufregend ohne den besten Detektiv aller Zeiten: „Pfeife“ steht auf seinem Namensschild und auch das Outfit aus Mantel und Sherlock-Holmes-Mütze weist ihn eindeutig als ernstzunehmenden Ermittler aus. Mithilfe der Kinder will er heute einer heißen Frage nachgehen – Was ist das mysteriöse „neue Reich“ und was hat es mit Gott zu tun?

Pfarrerin Marit Schmerrkotte in ihrem Element: Zweimal im Jahr lädt die Gemeinde Kinder zu tollen spielerischen Aktionen ein.
Pfarrerin Marit Schmerrkotte in ihrem Element: Zweimal im Jahr lädt die Gemeinde Kinder zu tollen spielerischen Aktionen ein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das ist nur eines von vielen Geheimnissen, denen Pfeife und die Nachwuchs-Detektive in den letzten Jahren auf den Grund gegangen sind. Zweimal im Jahr lädt die evangelische Gemeinde in Velbert Kinder ein, um auf spielerische Weise etwas über Jesus und sein Wirken zu erfahren, ihn einfach besser kennen zu lernen. Das Konzept hatte Pfarrerin Maret Schmerkotte vor rund zehn Jahren etabliert und arbeitet seitdem höchst engagiert mit einem Team aus Mitarbeitern und Freiwilligen bis zu zwei Monate lang daran, die jungen Menschen für Gott zu begeistern.

Über 100 kleine Detektive erobern das Velberter Gemeindehaus

Und das gelingt voll und ganz: Das aufgeregte Getuschel und Getrappel von über 100 kleinen Detektiven erfüllt das Foyer des Gemeindehauses. Der Abschied von Mama und Papa fällt hier selten schwer, bei der ganzen Vorfreude und den vielen potenziellen neuen Freunden fühlen sich die meisten Teilnehmer direkt wohl. Viele von ihnen waren auch schon einmal dabei. „Kann ich denn nächstes Mal auch wieder mitkommen?“ fragt ein Mädchen. „Natürlich“ lautet die Antwort aus dem Team. Bis zum zehnten Lebensjahr darf aktiv mitermittelt werden, danach ist ein Engagement als Teamer möglich.

Was gibt‘s denn da zu sehen? Die kleinen Detektive waren voll bei der Sache beim Kinderbibeltag in Velbert.
Was gibt‘s denn da zu sehen? Die kleinen Detektive waren voll bei der Sache beim Kinderbibeltag in Velbert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Bevor es losgeht, erwartet die Kinder noch ein kleines Programm, um sich auf den Tag einzustimmen. Mit Liedern zum mitsingen und mittanzen wird sich aufgewärmt, musikalisch begleitet von der Kinderchorleiterin Angela Diehl. Den Text und die Schritte müssen hier niemand auf Anhieb perfekt drauf haben, der Spaß am Mitmachen steht im Vordergrund. Und den haben hier alle, daran besteht kein Zweifel. Zusätzlich gibt es an diesem Morgen noch ein kleines Theaterstück. Detektiv Pfeife kommt auf die Bühne, stellt sich vor und muss sich prompt einem Geschmackstest unterziehen, um seine Fähigkeiten als Ermittler unter Beweis zu stellen. Verköstigt wird hier Senf – nicht nur zufällig hat der auch etwas mit dem heutigen Thema zu tun.

Pfarrerin mit viel Herz für Kinder

Pfarrerin Maret Schmerkotte hatte die Kinderbibeltage vor zehn Jahren in Velbert aus der Taufe gehoben.

Seit 2013 lebt und arbeitet das Ehepaar Schmerkotte in Velbert, Ehemann Martin ist ebenfalls Pfarrer. Von 2000 bis 2013 haben die Schmerkottes in der evangelischen Kirchengemeinde Essen-Werden gearbeitet.

Das Ehepaar hat zwei erwachsene Töchter.

War doch das Gleichnis vom Senfkorn die Inspiration für den heutigen Fall: Alles rund ums Thema „Wachsen“ soll die Kinder beschäftigen. Nach dem Stück gehen alle in ihre verschiedenen Gruppen, wo sie sich auf unterschiedliche Weisen mit dem Thema auseinandersetzen. Während sich die Jüngeren am Legobau versuchen, stehen den Grundschülern Materialien zu Verfügung, mit denen sie ihre eigenen Blumentöpfe gestalten können.

Küster kocht zwölf Kilo Spaghetti

Auch in der Küche gilt heute das Thema „Wachstum“, denn 100 Kinder brauchen viele gesunde Nährstoffe, um bis 15.30 Uhr wach und motiviert zu bleiben. Dafür sind große Mengen Rohkost und zwölf Kilogramm Spaghetti nötig, nicht ohne mehrere Liter Tomatensoße natürlich. Diese zaubert Küster Lars Rosanowski jedes Jahr für die Teilnehmer und hat mittlerweile Legendenstatus damit erreicht. Sein Geheimnis: frische Zutaten. Das ist ein Erwachsenen-Code für „besteht hauptsächlich aus Gemüse“, verrät er.

Für die Kinder steht auch in Zukunft noch einiges auf dem Plan. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Gemeindezuschüsse, um auch Kindern mit wenig Geld die Teilnahme zu ermöglichen.