Velbert. Die evangelische Gemeinde Velbert plant ein großes Tauffest auf dem Offersplatz. Da gibt es einiges Ungewohntes und Neues für die Gläubigen.

Die evangelische Gemeinde in Velbert-Mitte beschreitet völlig neue Wege: Erstmals wird es in der Schlossstadt ein großes Open-Air-Tauffest geben – auch mit eher ungewöhnlichen Bestandteilen. Das Fest ist für den 9. September, geplant. Jetzt wurde die Planung vorgestellt,

Das ganze Fest ist ein Projekt von Vikarin Natalie Garbisch. „Wir wollten mit den Taufen raus in die Öffentlichkeit“, erklärt sie zu ihrem Vorhaben. Und dabei wird es Taufen geben, die normalerweise in der Kirche so nicht üblich sind.

Drei verschiedene Taufen werden auf dem Fest in Velbert angeboten

„Wir bieten drei verschiedenen Arten an. Die ganz normale Taufe mit einer Taufschale, Ganzkörpertaufen in einem Planschbecken und ganz besonders: die Taufe unter dem Regenbogensprenkler“, berichtet sie weiter. Bei letzterem stellen sich die Täuflinge unter einen aufblasbaren Regenbogen, aus dem es Taufwasser regnet. Und noch eine Premiere gibt es: die Taufe to go – ein besonders niederschwelliges Angebot. „Interessenten können einfach ohne Anmeldung vorbeikommen und sich taufen lassen. Sie sollten einen Personalausweis mitbringen und bekommen dann auch eine Taufurkunde“, erklärt Pfarrerin Maret Schmerkotte. „Auch einen Taufspruch können sie sich noch vor Ort aussuchen“, so die Pfarrerin weiter.

Auch über einer normalen Taufschale kann beim Fest auf dem Offersplatz getauft werden.
Auch über einer normalen Taufschale kann beim Fest auf dem Offersplatz getauft werden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

400 Familien sind angeschrieben worden

Aber es gibt auch schon fest gebuchte Taufen. „Ich habe 400 Familien in unserer Gemeinde mit einem Kind unter zehn Jahren angeschrieben, bei denen mindestens ein Elternteil evangelisch und der Nachwuchs noch nicht getauft ist“, erklärt die Vikarin – die Pfarrerin in Ausbildung. 15 von ihren haben sich entschieden, ihr Kind taufen zu lassen. „Der Renner dabei ist übrigens die Regenbogentaufe“, sagt Natalie Garbisch weiter. Die Eltern sollten unbedingt Wechselwäsche mitnehmen.

Es gab einen Infoabend für die Eltern und auch Taufgespräche. Einige der angeschriebenen Eltern entschieden sich gegen das Tauffest, vereinbarten aber andere, individuelle Tauftermine.

Großes Fest mit viel Programm

Da es auf dem Offersplatz ein großes Fest werden soll, gibt es viel drumherum – zum Auftakt um 11 Uhr ein Gottesdienst im Freien und mit Chorgesang. Danach gibt es Kaffee und Kuchen auf dem Platz. Jede Familie bekommt einen eigenen Tisch für Opa, Oma, Onkel und Tante sowie Freunde der Eltern und Kinder. Vier Pfarrer taufen dann ab 12 Uhr. Jede Taufe soll zehn bis 20 Minuten dauern.

Unterhaltung für Kinder

Damit den Täuflingen im Alter ab zwei Jahren die Wartezeit nicht zu lang wird, gibt es ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm für die lieben Kleinen. Es werden Spielstationen aufgebaut, die Aktion Lichtblick sorgt für einen Kletterturm und eine Hüpfburg, die Kita „Glückspilz“ bringt Spielzeug, Maltische und Legosteine mit und es wird ein Bobby-Car-Rennen veranstaltet. Für ältere Kinder werden momentan noch Ideen gesucht.

Weniger Aufwand für die Eltern

„Für die Eltern hat dieses Tauffest den großen Vorteil, dass sie selbst nicht viel tun müssen“, so Pfarrerin Schmerkotte. In den Vorgesprächen haben die beiden Organisatorinnen erfahren, dass manche Eltern ihre Kinder bislang nicht haben taufen lassen, weil sie die Kosten und den Aufwand für die anschließend von ihnen erwartete Feier nicht stemmen könnten – oder auch nicht genügend große Räume vorhanden seien.

Plan B bei Regen

Nun beten die beiden Organisatorinnen vor allem um eines: um gutes Wetter. „Wir warten bis zwei Tage vor dem Ereignis ab. Notfalls verschicken wir dann Mails, dass die Taufen verlegt werden“, sagt Natalie Garbisch. Im Fall des Falles soll das ganze Fest ins Gemeindezentrum an der Oststraße verlegt werden.