Velbert/Heiligenhaus. Täglich werden rund 14.000 Blutkonserven benötigt. Um die zu bekommen, gibt es regelmäßig Blutspendetermine. Wann man wo spenden kann.

Unfälle, Krebstherapie, Operationen - an allen Ecken und Enden werden Blutkonserven benötigt. Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) sind das rund 14.000 pro Tag. „Trotz aller wissenschaftlichen Entwicklungen und des medizinischen Fortschritts kann Blut nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden“, erläutern die Expertinnen und Experten des Hilfsdienstes dazu.

Weswegen es regelmäßig Blutspendetermine gibt – in Velbert sind die nächsten Termine am Mittwoch, 17. April, 10.30 bis 19 Uhr, in der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde an der Hofstraße 14, und am Montag, 22. April, 15.30 bis 19.30 Uhr, im Pfarrzentrum Glocke, Tönisheider Straße 8.

In Heiligenhaus ist die nächste Möglichkeit am Mittwoch, 24. April, 15 bis 19.30 Uhr, in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums, Herzogstraße 85.

Dazu gleich noch mehr. Denn nicht nur Spenderinnen und Spender fehlen, sondern auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Blutspendedienst West betreut bis zu 4000 Spender täglich

Für unsere Region zuständig ist der Blutspendedienst West mit Sitz in Ratingen. Bis zu 50 Blutspendetermine mit insgesamt bis zu 4000 Blutspendern betreut der Dienst nach eigenen Angaben in der Region täglich, entsprechend viel Unterstützung ist nötig - als Ansprechpartnerinnen und -partner für die Spenderinnen und Spender etwa.

Oder im organisatorischen Bereich: Wer ehrenamtlich hilft, koordiniert Termine, registriert die Spender bei der Anmeldung, begleitet Neuspender durch die Prozedur oder betreut und verpflegt diejenigen, die gerade einen halben Liter Blut abgegeben haben. Einsatzmöglichkeiten gibt es im Internet, zu finden über www.drk.de/mitwirken/ehrenamt/.

Vor der Blutspende wartet eine Menge Papierkram

Zurück zur eigentlichen Blutspende. Premierengäste bekommen zunächst einen Infozettel in die Hand gedrückt, danach ist ein Fragebogen an der Reihe. Da geht es um persönliche Daten, die Anschrift des Hausarztes - außerdem um die Gesundheit: Krank gewesen? In den vergangenen vier Monaten ein Tattoo bekommen oder eine Darmspiegelung gehabt?

Belegte Brötchen oder andere Snacks gibt es meist nach der Blutspende. Meist, denn manchmal muss man auch vorher einmal zulangen, um überhaupt erst zur Spende zugelassen zu werden.
Belegte Brötchen oder andere Snacks gibt es meist nach der Blutspende. Meist, denn manchmal muss man auch vorher einmal zulangen, um überhaupt erst zur Spende zugelassen zu werden. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Zettelkram erledigt? Auf zur nächsten Station, Hämoglobinwert (Farbstoff der roten Blutkörperchen) und Temperatur messen. Stimmt hier etwas nicht, ist Schluss, eine Spende an dem Tag nicht möglich. Bis zur eigentlichen Spende dauert es jetzt nicht mehr ganz so lang.

Mögliche Vorerkrankungen ausschließen

Eine Prüfung fehlt aber vorab noch: Daten ok? Genug gegessen und getrunken (falls nicht, gibt es in der Regel vor Ort die Möglichkeit, das nachzuholen)? Dann Blutdruck und Puls messen, abfragen, ob und wenn ja welche Medikamente genommen werden und den Fragebogen vom Anfang noch einmal zur Hand nehmen. Denn: Alle Fragen zu Vorerkrankungen und zum Gesundheitszustand, die zuvor mit „Ja“ beantwortet sind, werden einzeln durchgesprochen.

Auch hier können nämlich noch Kandidatinnen oder Kandidaten ausgeschlossen werden, im harmlosesten Fall, wenn sie innerhalb der letzten sieben Tage eine Erkältung gehabt haben. Und dann wartet endlich die Liege: Nadel rein - und dann entspannt warten, bis der Beutel voll ist. Wichtig: Danach noch einen Moment liegen bleiben und langsam aufstehen. Sonst könnte der Kreislauf ruckzuck in den Keller fallen - und man selbst gleich mit.

Termin vorab im Netz buchen

Wer übrigens vorab auf www.blutspende.jetzt eine Zeit bucht, kann ohne Wartezeit Blut spenden. Die Reservierung funktioniert dabei kinderleicht: Auf der Startseite die Postleitzahl eingeben, schon erscheinen die nächsten anstehenden Termine. Davon einen aussuchen, anklicken und dann auf „Termin reservieren“ gehen. Im nächsten Schritt die passende Uhrzeit auswählen. Praktisch: Die Seite zeigt an, wie viele Plätze zur jeweiligen Uhrzeit noch frei sind. Schließlich folgt die Registrierung bzw. der Login. Fertig.

Vor der Spende steht eine Menge Papierkram an.
Vor der Spende steht eine Menge Papierkram an. © FUNKE Foto Services | Jakob Studnar

Und wie geht es weiter? Nach jeder Blutspende bestimmt das Labor des DRK-Blutspendedienstes die Blutgruppe. Da die unterschiedlichen Patientinnen und Patienten Bluttransfusionen aller Blutgruppen brauchen, sind natürlich auch bei den Blutspendenden Menschen aller Blutgruppen willkommen. In Deutschland haben die meisten Menschen laut DRK die Blutgruppen A Rhesus positiv (37 Prozent) und 0 Rhesus positiv (35 Prozent).

Blutgruppe 0 negativ ist der „Universalschlüssel“

Wer die Blutgruppe 0 Rhesus negativ hat (nur sechs Prozent der Bevölkerung), besitzt „den Universalschlüssel“, erläutern die Experten vom Roten Kreuz: Dieses Blut könne nämlich jedem Patienten übertragen werden. Daher sollten sich „diese besonderen sechs Prozent unbedingt auf den Weg zur Blutspende machen.“ Aber, ganz wichtig: „Jede Blutgruppe wird gebraucht. Jede Blutspende zählt.“

Zur Erläuterung: Blutgruppe und Rhesusfaktor sind die zwei wichtigsten Blutgruppeneigenschaften. Bei der Transfusion von Blut muss die Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut gegeben sein. Wird unverträgliches Blut übertragen, kann das tödlich für den Empfänger enden.