Velbert. Sträßer fordert: Helios Klinikum Velbert soll Frühchen weiterhin helfen. Das Krankenhaus ringt mit Ministerium um Auftrag für Risikogeburten.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer sorgt sich um die Versorgung für Risikoschwangere und Frühgeborene im HELIOS Klinikum Niederberg. Die Insolvenz eines Krankenhausträgers im Süden des Kreises hatte dazu geführt, dass die Planung für das Versorgungsgebiet Mettmann kurzfristig vorgezogen werden musste.
Martin Sträßer, MdL: „Das war richtig und notwendig, um die Versorgung mit Krankenhausleistungen im Kreisgebiet sicherzustellen. Leistungen für Risikoschwangere und Frühgeborene waren davon aber nicht betroffen.“
Mit benachbarten Versorgungsgebieten abstimmen
Trotzdem enthält der „vorläufige Feststellungsbescheid“ für das Velberter Krankenhaus diesen bisher angebotenen Versorgungsauftrag nicht mehr. Hintergrund ist, dass diese Leistungen erst im weiteren Planungsverfahren mit benachbarten Versorgungsgebieten abgestimmt werden sollen.
Problematisch ist, dass der Bescheid keine aufschiebende Wirkung hat, sondern sofort vollzogen werden muss. Das würde dazu führen, dass das Velberter Krankenhaus die bisherige, über die Geburtshilfe hinausgehende, Versorgung für Risikoschwangeren und Frühgeborenen sofort einstellen und abwickeln müsste.
An den Gesundheitminister wenden
Sträßer wird sich deshalb umgehend an Gesundheitsminister Karl Josef Laumann wenden und ihn bitten, wegen der Besonderheiten dieses Einzelfalles den vorläufigen Feststellungsbescheid anzupassen, damit das Velberter Krankenhaus zumindest bis zur Verteilung der Versorgungsaufträge seine Leistungen für Risikoschwangere und Frühgeborene weiter anbieten und damit deren Versorgung sicherstellen kann.
„Gutes Signal für die Patientenversorgung“
Zugleich wünscht sich der örtliche Abgeordnete, dass das Klinikum Niederberg diesen Versorgungsauftrag im weiteren Verfahren zugesprochen bekommt: „Es wäre nicht nur für den Krankenhausträger, sondern vor allem für die Patientenversorgung im Kreis Mettmann ein gutes Signal.“ Sträßer hatte sich auch in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich für die Erhaltung der perinatalen Versorgung im Velberter Krankenhaus eingesetzt.
Die Krankenhausversorgung in Nordrhein-Westfalen bedarf dringend einer Verbesserung. Expertengutachten hatten bestätigt, dass sich diese zu wenig an den tatsächlichen Bedarfen und der Behandlungsqualität orientiert und viele Ressourcen nicht effektiv genutzt werden. Der zuständige Minister Karl Josef Laumann hatte daraufhin die Krankenhausplanung für NRW neu auf den Weg gebracht. Beabsichtigt ist, sie flächendeckend bis Ende 2024 abzuschließen.