Velbert. Die Miete von städtischen Veranstaltungsräumen ist für Vereine und Abschlussklassen kostspielig. Das sollte sich ändern, fand die Velberter SPD.
Können gemeinnützige Velberter Vereine künftig städtische Veranstaltungsräume kostenlos für ein Event nutzen? Und dürfen Abschlussklassen der Schulen in städtischen Räumen ihre Bälle veranstalten? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Betriebsausschuss der Kultur- und Veranstaltungsbetriebe auf seiner jüngsten Sitzung.
Den Antrag stellte die Velberter SPD
Die SPD hatte den Antrag gestellt, die Nutzung der betriebseigenen Veranstaltungshäuser wie das Historische Bürgerhaus in Langenberg, die Vorburg von Schloss Hardenberg sowie das Forum Velbert gemeinnützigen Vereinen einmal im Jahr für nicht kommerzielle Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Abschlussklassen der Velberter Schulen sollten ihre Bälle in städtischen Häusern kostenlos steigen lassen können. Die Sozialdemokraten begründeten ihren Antrag damit, dass Vereine nur ein stark begrenzten Budget zur Verfügung hätten, deshalb sollten sie beispielsweise Jahreshauptversammlungen kostenlos abhalten können. Schließlich sollten die Veranstaltungsräume ja für die Bürger da sein, wie Rainer Hübinger in der Sitzung ausführte.
Bedenken der anderen Fraktionen
Gegen den Antrag hatten die anderen Fraktionen jedoch Bedenken. Nico Schmidt (CDU) erklärte, grundsätzlich habe man nichts gegen das Ansinnen, doch sei es zu allgemein. Wenn alle Velberter gemeinnützigen Vereine das Angebot annehmen würden, gebe es so viele Veranstaltungen dort, dass für die städtischen Angebote kaum noch Raum bliebe. Dazu kämen die Veranstaltungsbetriebe auch an personelle Grenzen, wenn es zig weitere Veranstaltungen geben würde. Zudem würden hohe Kosten entstehen.
Bürgermeister rechnete die Kosten vor
Bürgermeister Dirk Lukrafka rechnete vor, dass bei größeren Veranstaltungen - mit beispielsweise Bühnentechnikern, Beleuchtern, Garderobieren, Toilettenpersonal und Sicherheitsdiensten - schnell Personalkosten von 2330 Euro plus Mehrwertsteuer zusammenkommen, die auch getragen werden müssten.
„Auf Gastronomen Rücksicht nehmen“
Außerdem, so Lukrafka, seien Gastronomen in Velbert auch auf Einnahmen durch die Vereine angewiesen, beispielsweise bei Jahreshauptversammlungen.
Für den Antrag stimmten schließlich nur SPD und Linke, er war somit abgelehnt. CDU und Grüne wollen nun in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses einen eigenen Antrag stellen, um die Nutzung der städtischen Räume erschwinglicher zu machen.
Die Einrichtung eines Bücherschrankes in Velbert-Mitte
Einstimmig beauftragte der Ausschuss hingegen die Stadtverwaltung zu prüfen, wo in Velbert-Mitte ein öffentlicher Bücherschrank aufgestellt werden könnte. CDU und Grüne hatten diesen Prüfauftrag angestoßen. Es sollten mögliche Standorte in der Fußgängerzone, auf den Plätzen der Innenstadt sowie im Foyer des Forums auf ihre Eignung hin untersucht werden. In diese Bücherschränke können Bürger gelesene Bücher stellen und sich gleichzeitig mit neuem Lesestoff versorgen.
Bücherschränke animierten die Menschen zum Lesen, die Lesebegeisterung werde angefacht oder gestärkt. Zudem bewahrten Bücherschränke unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit viele Bücher vor der Altpapiertonne. In Neviges wird ein solcher Bücherschrank bereits seit etlichen Jahren genutzt. Ein guter Platz wäre nach Ansicht der Antragsteller das Foyer im Forum, dort könne der Bücherschrank ein weiterer Anziehungspunkt werden.
„Nur an belebten Plätzen erfolgreich“
Dem widersprach Kultur-Loewen-Chefin Linda Brücher. Erfolgreiche Bücherschränke stünden immer an belebten Orten wie z.B. in Neviges am Busbahnhof. Dies biete auch Schutz vor Vandalismus. Bürgermeister Lukrafka würde etwa den Offersplatz mitten in der City als Standort favorisieren.
Einig waren sich alle, dass jemand gefunden werden muss, der sich um den Inhalt des Bücherschrankes kümmert. Und als Nächstes solle dann auch ein Standort in Langenberg gesucht werden.