Langenberg. Mehrfach war im Jahr 2023 die Sporthalle im Nizzatal in Langenberg gesperrt worden, zuletzt im August. Nun kann die Halle wieder genutzt werden.
Gute Nachricht für das Gymnasium Langenberg und die Langenberger Sportlerinnen und Sportler: Seit Montag ist die Sporthalle Nizzatal wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben. Das hat die Stadt Velbert nun mitgeteilt. Damit ist nach gut einem halben Jahr wieder Sport in dem Gebäude möglich.
Rückblick: Anfang August 2023 stürzen Teile der Decke des mehrere Jahrzehnte alten Gebäudes herab, die Halle wird daraufhin gesperrt. Zunächst heißt es, dass ab Oktober die Sportlerinnen und Sportler zurückkehren können. Für die Hauptnutzer - Gymnasium und Langenberger SG - keine gute Nachricht. Zumal es nicht die erste Sperrung im Jahr 2023 gewesen war. Im Januar hatte es vor der Halle gebrannt, der Schaden war so groß, dass das Gebäude einige Wochen nicht genutzt werden durfte.
Fehlende Ausweichmöglichkeiten für Sportlerinnen und Sportler
„Das ist großer Mist“, reagierte damals Ismet Colak ungehalten. Er ist Vorsitzender der LSG und musste sich nun Gedanken machen, wie er die Trainingsgruppen möglichst schnell auf andere Hallen verteilt. Denn die sind – im gesamten Stadtgebiet übrigens – gut gebucht.
„Als Hauptnutzer der Halle haben wir dort unter der Woche sehr viele Trainingsstunden“, schilderte er das Problem. „Volleyball und Jazztanz unter anderem.“ Zum Glück finde dort kein Spielbetrieb statt. „Aber uns fehlen dennoch die Ausweichmöglichkeiten.“
Schulleiter musste improvisieren
Improvisieren musste auch Markus Ueberholz, der Schulleiter des Gymnasiums. Denn die Schule nutzt die Halle intensiv für den Sportunterricht – und musste andere Lösungen finden. Zwei bis drei Gruppen seien regulär im Sportunterricht parallel in der großen Halle. „Bei gutem Wetter geht das ja noch“, sagte Markus Ueberholz im August, „da können wir auf den Sportplatz ausweichen.“
Was das Problem weiter verschärfte: Neben der Halle Nizzatal ist seit Sommer auch die Halle an der Langenberger Straße geschlossen, die Sanierung soll laut Plan Ende Februar abgeschlossen sein. Die Hallenzeiten der Vereine, die dort ihre Trainings und andere Sportveranstaltungen abhalten, waren bereits auf freie Zeiten im Stadtgebiet verteilt worden.
Sperrung bleibt länger bestehen
Nur: Im Oktober gab es die nächste Hiobsbotschaft. Die Sperrung blieb bestehen, denn ein Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass ein Teil der Deckenkonstruktion nicht mehr tragfähig ist und ausgetauscht werden muss. „Wir müssen die gesamte Tragkonstruktion entfernen“, erläuterte Michael Lobe im Gespräch mit der WAZ Langenberg. Zur Erläuterung: Die Decken in vielen Sporthallen sind abgehängt. An besagter Tragkonstruktion hängt zum Beispiel die Beleuchtung.
Problematisch daran sei, dass in alten Hallen – wie der im Nizzatal – diese Konstruktion aus Holz und, wie in diesem Fall, rund 40 oder gar 50 Jahre alt ist. „Das stammt noch aus der Bauzeit. Heute würde man das ganz anders machen“, erläuterte der Fachbereichsleiter Immobilienservice der Stadt Velbert.
„Ganzheitliche Sanierung“ steht noch bevor
Nun also ist die Halle wieder frei, sowohl Sportunterricht als auch Trainingseinheiten der Vereine können wieder stattfinden. Ganz durch ist das Thema Nizzahalle damit aber noch nicht: Die Stadt kündigt nämlich an: „Eine ganzheitliche Sanierung der Sporthalle Nizzatal erfolgt in den nächsten Jahren.“ Einziger Vorteil für Schule und Vereine: So eine Sanierung wird rechtzeitig bekannt gegeben, sodass Ausweichmöglichkeiten nicht nur zur Verfügung stehen, sondern der Ersatzplan auch vernünftig ausgearbeitet werden kann.