Velbert. Flexibel für ganz vielfältige Nutzungen: In Velbert-Mitte entsteht jetzt ein moderner Gewerbehof mit Werkhallen und Büros.
Manchmal tauchen die Bilder von damals noch auf: riesige Berge von Abbruchmaterial auf einer schier unüberschaubaren Industriebrache. So sah es vor zig Jahren aus, als der Gießereistandort August Engels/Mittelmann Guss mit rund 80.000 qm Industriehallen aufgegeben und dann „zurückgebaut“ worden ist. Die 1995 eigens zu diesem Zweck gegründete „Aufbereitungs- und Entwicklungsgesellschaft Velbert (AEV)“ hat das Areal ganz neu zum „Gewerbegebiet Talstraße“ entwickelt. Aktuell geht‘s dort weiter: Am Ende der Gießereistraße, wo diese zur Konrad-Zuse-Straße wird, sind Hebebühnen und Autokräne und vor allem die Leute einer Stahlbaufirma im Einsatz. Hier entsteht der „Gewerbehof Gießereistraße“ mit modernen Werkhallen und integrierten Büros. 30 Prozent der Immobilie sind bereits fest vermietet, für weitere 30 sind schon handfeste Interessenten vorgemerkt.
Das berichtete beim Ortstermin mit der WAZ Kristina Podszus. Die Immobilienökonomin nimmt für die Bauherrin und Grundstückseigentümerin, das ist die „Clees Unternehmensgruppe“ (Düsseldorf), die Projektleitung wahr. Auf dem inklusive Straße gut 12.000 qm umfassenden Baugrundstück wachsen zwei gleich große, quadratische Gebäudekomplexe. Dazwischen, in ihrer Mitte, ist eine elektrische Verladerampe für Lkw vorgesehen.
Insgesamt kommen so acht Werkhallen mit mindestens je zwei großen Toren nebst der zugehörigen Büroräume in die Vermietung. Jede Einheit wartet mit etwa 650 qm Hallen- und ca. 50 qm Bürofläche auf. Die Hallenhöhe reicht von 5,40 bis 7,50 Metern. Für Mitarbeiter und Kunden gehören anmietbare Stellplätze zu dem Projekt. Denkbare Nutzungen sind u. a. Produktionsstätten für kleine bis mittelständische Unternehmen, Lager und Logistikzentren, Kreativwerkstätten und Arbeitsräume für Künstler, Handwerker oder Start-ups sowie Showrooms mit Lager.
Die Stadt unterstütze Vermarktung und Vermittlung mit ihrem Know-how und Netzwerk, berichtet Frank Schmidt. „Schließlich kennen wir ja auch viele Unternehmer, die einen Standort suchen“, so der Wirtschaftsförderer weiter. Ein solch „attraktives und flexibles Angebot“ wie der Gewerbehof sei ein Gewinn für Velbert. Vor allem aber würdigt Schmidt dessen „Super-Anbindung“ mit der Nähe zur BAB 535. Das Objekt werde direkt an den Kreisverkehr Metall-/Bahnhofstraße angebunden.
Podszus zufolge wird die erste Mieteinheit im Mai übergeben. „Die Fertigstellung ist zur Jahresmitte.“ Gebaut wird übrigens auf einer ehemaligen Deponie. Diese werde mit den Hallen selbst und mit einer Oberflächenversiegelung abgedichtet, heißt es. „Wir arbeiten dabei eng mit dem Kreis Mettmann zusammen“, erzählt die Projektleiterin, die in diesem Zusammenhang nicht nur diesen Kontakt, sondern auch die Kooperation mit der Stadt und den Technischen Betrieben Velbert lobend hervorhebt.
Das Investitionsvolumen bewege sich im „unteren zweistelligen Millionen-Bereich“, sagt sie auf Nachfrage. Die Hallendächer würden für Photovoltaik vorbereitet, man schaffe Vorrichtungen für E-Lade-Stationen, geheizt werde mittels Wärmepumpen. Das Projekt betreut das Velberter Büro „Hecker Architekten“.
Die „Clees Unternehmensgruppe“ soll in diesem Bereich des Stadtgebietes über lange Jahre mehrere Grundstücke besessen haben, die mittlerweile jedoch alle verkauft seien. Einzige Ausnahme sei eben dieses Areal für den künftigen Gewerbehof.
>>> Mehr als 25 Firmen und 500 Mitarbeiter
Nach Angaben der Stadt haben mittlerweile in dem Gewerbegebiet Talstraße auf mehr als 100.000 qm über 25 verschiedene Unternehmen mit weit mehr als 500 Mitarbeitern ihren Sitz.
Die Velberter Firma„PEKA“, Spezialist in Sachen Kunststoff-Spritzguss, hatte dort vor gut zwei Jahrzehnten als erste neu gebaut und schließlich in 2022 auch das letzte Baufeld der städtischen Revitalisierung bebaut.
Direkt gegenüber davon wächst jetzt das Clees-Projekt „Gewerbehof Gießereistraße“.