Velbert. Im Kreis Mettmann werden Radwegkreuzungen nach holländischem Vorbild mit Knotenpunktnummern ausgestattet. Das erleichtert die Orientierung.

Jeder, der schon einmal in den Niederlanden mit dem Fahrrad unterwegs war, kennt sie: die Knotenpunkte. Das sind Nummern an den wichtigen Radwegkreuzungen. Mit ihrer Hilfe weiß der Radler exakt, wo genau er sich befindet. Mit einem Wegweiser und Nummer wird er zum nächsten Punkt seiner Strecke geschickt. Dieses praktische Orientierungssystem soll jetzt auch im Kreis Mettmann installiert werden. Das hat der Kreistag auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Die Nummer der nächsten Kreuzung merken

Mithilfe der Knotenpunkte lassen sich Radtouren genau planen und der Radler findet unkompliziert sein Ziel, kann die Landschaft genießen, ohne stets die Fahrradkarte im Blick haben zu müssen. Es genügt, sich die Nummer der nächsten Kreuzung zu merken.

200.000 Euro sind für die Beschilderung eingeplant

Für die Ausschilderung der Knotenpunkte waren bereits im Kreishaushalt 2023 genau 200.000 Euro eingeplant, die nun ohne Abstriche auf das nächste Jahr verschoben werden sollen. Mit der Beschilderung will der Kreis zum einen mehr Gäste von auswärts ins Neanderland locken und durch Radtouristen mehr Übernachtungen generieren. Zum anderen sollen auch die Bürger und Bürgerinnen des Kreises zu häufigeren Ausflügen im Neanderland motiviert werden. Die Radfahrer sollen zudem abseits der schnellsten Verbindungen auch über „attraktivere Routen zu den touristischen Highlights im Neanderland“ geführt werden - so die Vorlage für den Kreistag.

An großen Knotenpunkten werden Infotafeln mit einer Übersicht über die Knotenpunkte aufgestellt, wie hier im Beispiel aus Kleve.
An großen Knotenpunkten werden Infotafeln mit einer Übersicht über die Knotenpunkte aufgestellt, wie hier im Beispiel aus Kleve. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Radthementouren sollen Touristen locken

Das Neanderland, so heißt es weiter, möchte künftig nicht nur den Neanderlandsteig und seine Entdeckerschleifen in den Fokus der touristischen Vermarktung stellen, sondern auch unterschiedliche Radthementouren. Bei der Erarbeitung dieser Touren sollen die Städte des Kreises, die umliegenden Regionen und auch die Hotel- und Gaststättenbetriebe in der Region einbezogen werden. „Wenn zukünftig dadurch mehr Besucherinnen und Besucher den Kreis Mettmann mit seinen Sehenswürdigkeiten per Rad entdecken, ist das eine Fahrt in die richtige Richtung“, ist Annerose Rohde, Grünes Kreistagsmitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Tourismus sicher.

Schilder sollen aufgestellt werden

Mit dem Aufstellen der Wegweiser, Pfosten, Schilder und Tafel soll im nächsten Jahr 2024 begonnen werden. Die Zeitdauer ist von den Kapazitäten des beauftragten externen Unternehmens abhängig. Bei dieser Gelegenheit sollen auch alte, falsche Beschilderungen ausgetauscht werden. Außerdem sollen an den Knotenpunkten Infotafeln aufgestellt werden, kleinere gleich an den Wegweisern und große mit Kartenauszügen an eigenen Pfosten daneben.

Mitgliedschaft in der Radregion angestrebt

Ist erst einmal das Knotenpunktsystem eingerichtet, kann auch die im Kreistag beschlossene Mitgliedschaft in der Radregion Rheinland e. V. beantragt werden. Neben der Einhaltung von Qualitätsstandards sind hier auch Angebote für Themenradrouten und Serviceeinrichtungen, wie Reparaturstationen und Übernachtungsmöglichkeiten zu finden.

Auf Velberter Stadtgebiet

Das Velberter Stadtgebiet ist in Nord und Süd aufgeteilt. Den Norden teilen sich Mitte und Langenberg, während im Süden Mitte und Neviges vereint sind. Über das Stadtgebiet verteilt gibt es zig Knotenpunkte und es soll auch einige Infotafeln geben.

„Die Knotenpunkte sind Teil eines Gesamtkonzeptes des Kreises, mit dem die Radinfrastruktur und Fahrradfreundlichkeit des Kreises verbessert werden soll“, bilanziert Ina Besche-Krastl, Mobilitätssprecherin der Kreistagsfraktion und Landtagsabgeordnete der Grünen.