Velbert. Weihnachtsmarkt-Auftakt in Velbert: An den Büdchen gibt’s viele tolle Geschenk-Ideen – und jede Menge Speis und Trank: etwa „Hahnenschiss“.
Eine hübsche Kirche, zwei prächtige Tannenbäume, festlich geschmückte Holzhütten: Postkarten-Idylle auf dem Weihnachtsmarkt in Velbert. Herrlich gemütlich ist es hier – und beim Schlendern von Büdchen zu Büdchen gibt’s viel zu entdecken auf dem Platz am Offers: Auf langen Stelzen stakst die Winterelf mit leuchtenden Schneeflocken durch die Besuchermenge. „Vielleicht schneit es ja“, so Daniela Hantich. Der Wunsch der Mitarbeiterin des Stadtmarketings Velbert geht zwar nicht in Erfüllung, aber zur Eröffnung ist es kalt und trocken. Hoffentlich ist Petrus am dritten Adventswochenende ähnlich gut gelaunt, denn dann geht der Budenzauber weiter.
Gleich am Eingang lädt die Hütte des Stadtmarketings mit vielen weihnachtlichen Geschenkideen zum Stöbern und Kaufen ein. Neu ist die Velberter Weihnachtskugel, die in diesem Jahr den Langenberger Sender ziert. „Es gibt richtige Sammler, die haben bereits vor Wochen schon ungeduldig gefragt, wann die neuen Kugel kommt“, so Daniela Hantich, die weitere originelle Sachen mit Velbert-Bezug im Sortiment hat, vom Likör der Schlotschmetten über den „Bier-Bert“ bis zur Designerleuchte und Gutscheinen.
Das Angebot der Buden in Velbert wechselt
Der Markt hat aber noch viel mehr Nettes zu bieten: Da begeistert vor allem der Stand der Martin-Luther-King-Schule. „Alles selbst gemacht“, versichert Sylwia Göklü. Die perfekt hergestellten Servierbrettchen, Kosmetiktäschchen und anderes zeugen von der Qualität des Technikunterrichtes. Allerdings handelt es sich um eine der so genannten Wechselbuden: Am dritten Adventswochenende wird dort der Hospizverein vertreten sein. Die Gesamtschule Velbert wird hingegen auch am kommenden Wochenende die Besucher mit frischen Waffeln verwöhnen. Allerdings müssen die Schüler bei den Plätzchen schnell für Nachschub sorgen: „Die waren ganz schnell ausverkauft“, staunt Machmud.
100 Kilo Zwiebeln für leckere Reibekuchen
Auf vielen Festen in Velbert gehört der Bildungs- und Integrationsverein „Clavis“ dazu. „An diesem Wochenende ist unsere Frauen-Plattform dran. Wir haben viele süße Sachen dabei. Nächste Woche kommen die Männer, die sind mehr fleischlastig“, kündigt Ebru Celik an. Ein Velberter Weihnachtsmarkt ohne die Reibekuchen der Kolpingsfamilie gab es zwar mal, aber „Bernies Rievkuken“ gehören einfach dazu. „Bernd Tondorf und Bernd Te Uhle hatten 1976 die Idee dazu,“ erinnert sich Michael Wolframm und fischt routiniert die herzhaften Kartoffelfladen aus dem brodelndem Öl. „Davon haben wir 300 Liter eingekauft, dazu über 100 Kilo Zwiebeln und anderthalb Tonnen Kartoffeln. Wenn die nicht reichen, kann uns Gut Hixholz Nachschub liefern“, so der Kolpingchef und verweist darauf, dass die Erlöse wie immer verschiedenen karitativen Zwecken zugute kommen.
Die Karnevalisten servieren „Hahnenschiss“
Dieser Weihnachtsmarkt ist darüber hinaus fest in der Hand der Karnevalisten: Die „Urgemütlichen“ sind mit Kolping eng verbunden, die Gesellschaft „Boum haul Pool“ hat ihrem Ursprung am Dalbecksbaum und hat hier zu ersten Mal einen Stand. „Es läuft langsam an“, freut sich Tim Hempelmann über den Zuspruch und füllt ein Schälchen mit Champignons. Nebenan bei der Karnevalsgesellschaft „Grün-Weiß Langenhorst“ gibt es passenderweise Grünkohl – und „Hahnenschiss“. „Das ist ein Schnaps mit Sahne drauf“, spielt Tina Petzold auf die Verbundenheit der Langenhorster mit dem Federvieh an.
Glühwein-Zapfanlage mit Tassenwärmer
Am Stand des amtierenden Kinderprinzenpaares Finn II und Nyla I kann es sein, dass die Tollitäten höchstselbst ihren närrischen Untertanen Omas Birgos kredenzen, ein wärmender Sauerkraut-Eintopf nach polnischem Rezept. In der Hütte des Festausschusses Velberter Karneval füllt unter anderem Florian I, der Prinz der vergangenen Session, die Becher. „Wir haben eine Glühwein-Zapfanlage günstig gebraucht kaufen können: Neun Kilowatt Drehstrom, da wird nichts kalt“, versichert Festausschussvorsitzender Dennis Füllung mit Fachverstand. „Einen Tassenwärmer und einen Eierpunschwärmer haben wir auch.“
Auf die Einnahmen sind die Karnevalisten angewiesen, um den Velbertern gelungene Veranstaltungen zu präsentieren, wie die Proklamation am Elften im Elften. „Das und vieles anderes, auch der Rosenmontagszug, kosten viel Geld. Leider gibt es nur wenige Sponsoren“, beschreibt Festausschuss-Präsident Christian Nikolaus die Situation. Dafür zeigte sich beim ersten Weihnachtsmarkt-Wochenende einmal mehr, wie beliebt die Narren in Velbert sind.
>>>Markt öffnet wieder am 15. Dezember
Der Weihnachtsmarkt auf dem Platz am Offers ist am dritten Adventswochenende ab Freitag, 15. Dezember, wieder geöffnet:
Öffnungszeiten: Freitag, 15. Dezember, 15 bis 21 Uhr; Samstag, 16. Dezember, 11 bis 21 Uhr und Sonntag, 17. Dezember, 11 bis 19 Uhr. Dann ist auch ab 13 Uhr verkaufsoffener Sonntag in Velbert.
Weitere Fotos vom Weihnachtsmarkt im Netz auf www.waz.de/velbert