Velbert. Auch für 2024 erwartet Velbert eine hohe Zahl an Geflüchteten. Um sie unterbringen zu können, denkt die Stadt an die Errichtung von Containern.
Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen und der Menschen, die somit in Velbert untergebracht werden müssen, plant die Stadtverwaltung, die Errichtung von Wohncontainern für rund 400 Geflüchtete. Dies erklärte Sozialdezernent Gerno Böll jetzt in Haupt- und Finanzausschuss des Velberter Rates.
Wie Böll schilderte, neigen sich die Aufnahmekapazitäten der Stadt dem Ende entgegen.
Velbert musste in diesem Jahr bereits 320 Geflüchtete unterbringen
Bis Mitte November habe die Stadt in diesem Jahr bereits 320 geflüchtete Menschen unterbringen müssen, seit August seien die Zuweisungszahlen wieder deutlich gestiegen. „Am 23. Oktober sind die ersten Geflüchteten in eine neue Unterkunft in der Röbbeck gezogen, alle 100 Plätze dort sind nun schon wieder belegt“, so Böll. Die Stadt habe der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg ihre Überlastung gemeldet und bekomme nun bis 11. Dezember keine Flüchtlinge mehr zugewiesen. Bis dann sollten die Turnhallen Fontanestraße für die Unterbringung von Menschen hergerichtet sein, 160 Geflüchtete finden dort Platz.
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Ähnliche Zahlen im kommenden Jahr
Prognosen des Landes NRW zufolge müsse Velbert, so erklärte Böll, auch im kommenden Jahr mit der Zuweisung von mindestens 330 Geflüchteten rechnen. Um sie unterbringen zu können, müsse man auch an die Aufstellung von Containern denken – auch, um die Turnhallen nicht dauerhaft zu blockieren. Auf dem freien Markt seien kaum geeignete Wohnungen zu finden. „Für die Flüchtlings-Container Standorte in Velbert zu finden, dürfte ganz schön schwer werden“, erklärte Bürgermeister Dirk Lukrafka in der Sitzung. Die Stimmungslage in der Bevölkerung gegenüber den Geflüchteten sei heute eine andere, als bei der Flüchtlingswelle vor acht Jahren.
Eine Besonderheit in Velbert
Und eigentlich, so Böll weiter, brauche es auch noch eine zusätzliche Wohnanlage, wie in der Talstraße, um weitere 200 Personen unterbringen zu können. Händeringend versucht die Stadtverwaltung, weitere Wohnungen im Stadtgebiet anzumieten, um darin Flüchtlinge unterzubringen. Doch Böll verwies auf eine Besonderheit, durch sich die Lage auf dem Velberter Wohnungsmarkt besonders zuspitzt. Denn man habe in Velbert nicht nur rund 820 Flüchtlinge aus der Ukraine und mehr als 900 aus Syrien unterbringen müssen. Seit 2014 haben auch rund 2150 Menschen aus Bulgarien und Rumänien in der Schlossstadt eine neue Heimat gefunden und auch sie brauchten ein Dach über dem Kopf. „Das wird leider bei den Zuweisungszahlen für Flüchtlinge nicht berücksichtigt“, bedauerte Böll. Und macht den Wohnungsmarkt noch enger.
Schul- und Kitaplätze werden benötigt
Denn sowohl die Zuwanderer aus Südosteuropa als auch die Geflüchteten brauchen mehr als die Wohnungen, ihre Kinder benötigen auch Kita- und Schulplätze. „Bislang haben wir alle Jungen und Mädchen unterbringen können. Das ist aber nicht mehr in allen Städten der Fall“, so Böll.
Hierher kamen die Geflüchteten in diesem Jahr
Laut Gerno Böll kamen 67 Flüchtlinge in diesem Jahr aus Syrien, 61 aus der Ukraine, 43 aus der Türkei, 27 aus Afghanistan, 10 aus dem Irak, aus Georgien acht, aus Serbien und Somalia je sechs sowie aus Angola und dem Libanon je fünf.