Velbert. Das Warten auf das Ende der Autobahn-Bauarbeiten im Velberter Norden geht weiter: Erneut wurde ein Termin nicht eingehalten. Der Grund ist kurios.
Ein Autofahrer, der in Richtung Velbert fährt, öffnet das Fenster an seiner Fahrertür: „Das ist doch echt peinlich hier!“, ruft er rüber, während der Autor dieser Zeilen gerade an der weiterhin gesperrten Autobahn-Ausfahrt Velbert-Nord steht und dort Fotos macht. Die Nerven bei vielen Autofahrern liegen mittlerweile blank – vor allem, wenn sie täglich das Nadelöhr passieren müssen oder eigentlich hier von der Autobahn abfahren würden.
Eigentlich hätte am 31. Oktober – nach mehreren Verschiebungen – letzter Tag der Bauarbeiten an der Ausfahrt in Fahrtrichtung Heiligenhaus sein sollen – also endlich wieder die Ausfahrt vor dem Birther Tunnel auf die Friedrich-Ebert-Straße möglich sein sollen. Eigentlich. Denn auch in den kommenden Tagen und Wochen werden Autofahrer Umwege in Kauf nehmen müssen. Ein Ende der Bauarbeiten ist – zumindest aus Laiensicht – noch in weiter Ferne.
Autobahnbetreiber kommunizieren Verzögerungen in Velbert häppchenweise
Bereits seit Anfang Juli ist das an dieser Stelle so – und nach den damals kommunizierten Informationen der Autobahn GmbH hätte der zusätzliche Fahrstreifen in der Ausfahrt bereits Ende August fertig sein sollen. Was dann folgte, waren Verschiebungen – häppchenweise und oft erst in letzter Minute (oder gar nicht) von den Autobahnbetreibern mitgeteilt, mal zwei Wochen, mal drei Wochen länger. Als Gründe wurde neben dem nassen Wetter und Lieferschwierigkeiten für Baumaterialien auch der Untergrund genannt, der einfach härter als gedacht sei.
Noch immer kein Asphalt in der ausfahrt Velbert-Nord
Am geplant letzten Tag der Arbeiten – dem 31. Oktober – fehlt auf der gesamten Länge der Ausfahrt noch die Asphaltdecke – noch gibt es zwei unterschiedliche Höhen, auf der künftigen Fahrbahn liegen Schotter und gebrochene Gully-Einfassungen. Aus einem Loch schauen Kabel heraus. Arbeiter oder Baumaschinen sucht man indes vergeblich auf der Baustelle – nur die Schaufel eines Baggers steht einsam dort.
Aktuelles Problem – neben dem weiterhin feuchten Wetter – ist laut Olaf Wüllner von der Autobahn GmbH die Ampelanlage. Weil zwei alte Ampeleinrichtungen im Ausfahrtsbereich gegen neue ausgetauscht werden sollen, müssten alle Ampeln in dieser Kreuzung ausgeschaltet werden, „um Schäden an der Elektronik durch Kurzschlüsse zu vermeiden“, sagt Wüllner.
Laut Autobahn GmbH gibt es derzeit keine mobilen Ampelanlagen
Und weil man Fußgängern das sichere Überqueren der Kopernikusstraße (das ist die Straße, an der die Feuerwache und der Autohändler liegen) ermöglichen müsse, benötige man eine mobile Ampelanlage, so Wüllner weiter. Die Beschaffung bereite dem Verkehrssicherungsunternehmen jedoch Probleme: „Es gibt derzeit keine solchen Anlagen auf dem Markt“, sagt Wüllner.
Zudem müssten noch eine Versorgungsleitung umgelegt und Sicherungskappen umgesetzt werden. Das sei Sache der Stadtwerke.
Das ist der nun aktuelle Zeitplan der Fertigstellung
Der Rest sei dann – passendes Wetter vorausgesetzt – recht schnell erledigt, so Wüllner. Es bringe aber auch nichts, jetzt kleinteilig zu arbeiten und schon einmal den Abschnitt der Ausfahrt bis kurz vor der Ampel zu asphaltieren. „Das würde alles noch teurer machen und unter dem Strich keine Zeitersparnis bringen.“
Als nun ins Auge gefassten Fertigstellungstermin nennt Wüllner: „Ende November.“