Velbert. Das Ortszentrum von Velbert-Neviges soll künftig von den Altstadtstraßen und -gassen profitieren. Für ihre Umgestaltung gibt’s viele Ideen.
Die Stadteingänge werden repräsentativer und einladender sein. Das auch, damit Neuankömmlinge sich in Zukunft nicht mehr länger fragen müssen, wo denn hier eigentlich die Innenstadt ist und wo’s lang geht. Durch die Elberfelder Straße zieht sich auf einem entsiegelten Streifen ein grünes Band – durchaus in Anlehnung und Fortführung des beschlossenen Projektes Grüner Pfad – aus Pflanzen, Stauden und Bäumen. Händler und Gastronomen sollen ebenfalls profitieren, etwa durch attraktive Außenflächen für Tische und Stühle. Damit künftig z. B. niemand mehr beim Essen, wie jetzt im Bezirksausschuss (BZA) Neviges berichtet wurde, direkt neben einem geparkten Auto sitzen muss.
Das und mehr sind Ideen und Ziele, die im Zuge der „Umgestaltung der Altstadtstraßen Neviges“ umgesetzt werden könnten.
Vom Velberter Stadtrat beschlossen
Das Vorhaben, zu dem Ina Schauer von dem hinzugezogenen Büro „Pesch und Partner“ (Architektur, Stadtplanung; Dortmund) dort im BZA jetzt ein umfangreiches, zunächst wohlgemerkt noch grobes Konzept präsentierte und erläuterte, ist ein wesentlicher Baustein in dem „Integrierten Handlungskonzept zur Stärkung des Ortszentrums Velbert-Neviges“, das der Stadtrat vor mehr als vier Jahren beschlossen hat.
Um die Kirche herum einheitlich pflastern
Es geht um die Elberfelder Straße von der Sparkasse bis zum Kloster und somit deutlich über die Fußgängerzone hinaus, die aus den 1980er Jahren stammt. Zudem um die Löher- und Klosterstraße, wie Arnd Sulimma im Nachgespräch mit der WAZ aufzählte. Ebenso um die kleinen Straßen und Gassen rund um die ev. Kirche, wie der Geschäftsbereichsleiter der Technischen Betriebe Velbert (TBV) für Technische Planung hinzufügte, also Rommelssiepen, Alte Gasse etc. Für diesen Bereich regt das Büro ein einheitliches Naturstein-Pflaster an.
Vier gewichtige Punkte
Die Dortmunder haben vor allem die vier folgenden Punkte herausgefiltert und bei ihren Überlegungen dementsprechend besonders herausgestellt: die oben bereits erwähnten Stadteingänge, Grün und Stadtklima, Bezug zur Historie – „Wir haben da ja eine Reihe toller Gebäude“ (Sulimma) – sowie Gastronomie und Einzelhandel. Bei der Finanzierung wollen sich Stadt und TBV um Mittel der Städtebauförderung bemühen.
Grünste Fußgängerzone im Bergischen
Im Ziel-Fokus, erklärt Arnd Sulimma, stünden grundsätzlich die Aufwertung des öffentlichen Raums, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, kurzum: Die Innenstadt solle letztlich insgesamt attraktiver werden. Ein weiterer, ebenbürtiger Aspekt sei das Klima und deutlich mehr Grün. Nicht etwa in Pflanzkübeln, sondern in Beeten. Womöglich werde die Elberfelder Straße die grünste im Bergischen Land, stellt Ina Schauer in Aussicht. Diese Altstadtstraße durchzieht künftig womöglich eine Entwässerungsrinne mit in Stein eingelassenen Infos zu Gebäuden etc.
Wochenmarkt ist und bleibt wichtig
Ein zentraler Punkt ist bei den Überlegungen der Nevigeser Wochenmarkt als der stadtweit mit Abstand am besten bestückte und lebendigste seiner Art. Die Händler und ihre Kunden werde man keinesfalls vergessen, verspricht der TBV-Mann, sondern wolle und müsse man selbstverständlich weiter in der Elberfelder Straße unterbringen. Die TBV-Leute waren gerade erst noch vor Ort, haben 27 Stände gezählt und für den Platzbedarf auch vermessen.
Allerdings ist auch absehbar, dass das Parken ein großes, strittiges Thema bleibt. Es werden nämlich, vorsichtig ausgedrückt, wohl eher nicht mehr Plätze.
>>> Positive Entwicklung voranbringen
Das Zentrum von Velbert-Neviges hat es nicht leicht, ist arg gebeutelt. So hat der Strukturwandel im Einzelhandel dazu geführt, dass mehr Ladenlokale leer stehen und Flächen ungenutzt sind. Mit dem „Integrierten Handlungskonzept zur Stärkung des Ortszentrums“ will die Stadt Velbert dagegen halten, sollen ungenutzte Potenziale gehoben und eine positive Entwicklung befördert werden.
Das Handlungskonzept stellt ein strategisches Planungs- und Steuerungsinstrument dar und ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket gegen Missstände, für mehr Attraktivität und Aufenthaltsqualität.