Velbert. Es gibt für den Bereich von Velberts Fußgängerzone Ideen für Radler, E-Scooter und zur Verkehrsberuhigung. Vordringlich wäre etwas ganz anderes.

Es mag eine hübsche, womöglich sogar sinnvolle Idee aus den Reihen der Kommunalpolitik sein, einem Abschnitt der an dieser Stelle engen Bahnhofstraße, die quer zur Velberter Fußgängerzone Friedrichstraße verläuft, eine Verkehrsberuhigung zu verpassen und zu bestimmten Zeiten Autoverkehr sogar ganz auszusperren. Das wird bei großen Festen ja schließlich ohnehin schon so gemacht und funktioniert. Ebenfalls ist es nicht verkehrt, die Einkaufsstraße nebst einige angrenzende Bereiche zu Tote-Hose-Zeiten für Fahrräder und E-Scooter nach erfolgter Probephase dauerhaft freizugeben. Aber halt stopp!

Lieferverkehr funktioniert recht gut

Weitaus dringlicher wäre es, erst einmal mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass die Fußgängerzone diese Bezeichnung überhaupt wieder wirklich wert ist. Sie gehört nämlich schon lange nicht mehr den Passanten alleine.

Für den Lieferverkehr ist werktags die Zufahrt von abends 18.30 bis vormittags 10.30 und mittags in der Zeit von 13 bis 14 Uhr erlaubt.
Für den Lieferverkehr ist werktags die Zufahrt von abends 18.30 bis vormittags 10.30 und mittags in der Zeit von 13 bis 14 Uhr erlaubt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nein, damit ist nicht der Mehrtonner gemeint, der dieser Tage schon deutlich vor der Mittagsstunde für den Lieferverkehr zum Abladen anrollte. Aber auch schnell wieder verschwunden war. Die Lieferzeiten scheinen im Großen und Ganzen eingespielt zu sein. Die Rede ist vielmehr von den unverschämten und rücksichtslosen Pkw-Fahrern, die einfach mal kurzerhand und zu x-beliebiger Zeit die Fußgängermeile benutzen. Gerne ganz gezielt und bewusst als Abkürzung. Das passiert zunehmend häufiger in dem unteren Abschnitt zwischen Post-/Kolpingstraße und Sternberg-/Thomasstraße. Und zwar nur selten wenigstens rücksichtsvoll und langsam, sondern mitunter sehr selbstherrlich und schnell.

Endlich Schritttempo lernen

Und wenn ein Fußgänger im Weg läuft, er einfach nicht Platz macht oder den Wagen vielleicht nicht hört, dann wird er eben kurzerhand aggressiv weggehupt. Kein Einzelfall, mehrfach so geschehen. Genau so wie das in der Regel zu flotte Queren der Fußgängerzone, das viel zu selten kontrolliert und geahndet wird. Echt schade, dass man den Übeltätern nicht für ein paar Tage die Fleppe wegnehmen kann. Dann hätten sie nämlich die nötige Muße zu lernen, was genau eigentlich Schritttempo bedeutet. Und wie sich das anfühlt.

Mehr Präsenz und Kontrollen

Also liebe Freunde und Helfer und liebe Leute vom Kommunalen Ordnungsdienst. Oder besser: ihre Vorgesetzten, die sie einsetzen! Bitte mehr Präsenz und mehr Kontrollen, damit die Fußgängerzone bald wieder in erster Linie den Fußgängern gehört und die Menschen sich dort sicher(er) fühlen und bewegen können, statt gehetzt und gescheucht zu werden!