Velbert. Auf dem Velberter Stadtgebiet gibt es einige Unfallschwerpunkte. Der Unfallatlas Deutschland gibt Auskunft darüber, wo es am häufigsten kracht.

Genau 240 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf Velberter Stadtgebiet verletzt worden, weitere drei erlitten so schwere Verletzungen, dass sie an den Folgen des Unfalls verstarben. Insgesamt gab es im Jahr 2022 in der Schlossstadt 201 Unfälle mit Personenschaden, das waren 4,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Dabei gibt es tatsächlich Straßenabschnitte, die besonders gefährlich sind, wo es im vergangenen Jahr mehrere Unfälle gegeben hat. Sie sind im „Unfallatlas Deutschland“ verzeichnet, der unter unfallatlas.statistikportal.de zu finden ist.

Diese Velberter Ecken sind besonders unfallträchtig

Besonders viele Unfälle mit Personenschaden hat es auf der Friedrich-Ebert-Straße in Velbert-Mitte gegeben, und zwar auf gleich drei Streckenabschnitten. So krachte es auf dem Abschnitt vor dem Kaufland-Parkhaus gleich viermal. Fünfmal kam es auf der Strecke zwischen Blumenstraße und Nedderstraße zu Unfällen. Und auch im weiteren Verlauf ist die Friedrich-Ebert-Straße unfallträchtig. Zwischen Cranachstraße und Parkstraße gab es vier Unfälle und zwei weitere unmittelbar zur Kreuzung mit der Schlossstraße. In diesem Abschnitt waren besonders oft Fußgänger in das Unfallgeschehen verwickelt. Vor Kaufland erwischte es häufig Radfahrer.

Ein weiteres gefährliches Pflaster

Ein gefährliches Pflaster ist die Langenberger Straße – vor allem kurz vor der Metallstraße, dem Zubringer zur Autobahn. Hier wurden vier Unfälle mit Personenschäden registriert.

Auch an der Kreuzung Langenberger Straße / Metallstraße in Velbert-Mitte gab es mehrere Unfälle mit verletzten Personen.
Auch an der Kreuzung Langenberger Straße / Metallstraße in Velbert-Mitte gab es mehrere Unfälle mit verletzten Personen. © Polizei Kreis Mettmann | Polizei Kreis Mettmann

Während es in ganz Neviges keinen Unfallschwerpunkt gibt, ist in Langenberg die Bonsfelder Straße als ein solcher verzeichnet, hier knallte es auch viermal.

Unfälle mit Fahrrad und Pedelec nehmen zu

Laut Unfallstatistik der Kreispolizei Mettmann hat es in Velbert eine deutliche Zunahme von Fahrrad- und Pedelecunfällen gegeben. im Jahr 2022 wurden 62 solcher Unfälle im Stadtgebiet registriert, im Jahr zuvor waren es 51. Schwerpunkte sind hier wie oben erwähnt die Friedrich-Ebert-Straße sowie die Heidestraße und ihre Verlängerung, die Heiligenhauser Straße.

Viele Senioren betroffen

Ferner seien in rund 50 Prozent der Unfälle unter Beteiligung von Rad- oder Pedelecfahrern die Zweiradfahrer die Unfallverursacher – 38 Prozent der Pedelec-Unfälle waren sogar Alleinunfälle ohne Beteiligung von anderen Verkehrsteilnehmenden. „Das zeigt uns, dass wir hier ein Problem haben: Immer mehr Menschen, gerade aus der Generation 65plus, sind mit einem Pedelec unterwegs – oftmals haben sie aber kein Gefühl für das Handling ihrer Räder. Die Körperkraft und die Sinneswahrnehmungen nehmen schon ab dem mittleren Alter nach und lassen sich nur bedingt durch Erfahrungen ausgleichen. Die Pedelecs sind schnell, schwer und haben starke Bremsen - das sind viele Menschen nicht gewöhnt, und daher kommt es zu Unfällen, mitunter sogar zu tödlichen“, erklärt Heiner Mies als Leiter der Direktion Verkehr in einer Pressekonferenz des Kreises Mettmann.

Tatsächlich hat die Zahl der Senioren, die in einen Unfall in Velbert verwickelt waren, zugenommen von 27 ihm Jahr 2021 auf 33 im vergangenen Jahr.

Alle 40 Minuten ein Unfall im Kreis Mettmann

Im gesamten Kreis Mettmann gab es im vergangenen Jahr insgesamt 1374 Unfälle, das waren 6,37 Prozent mehr als 2021. Statistisch gesehen geschieht im Kreis alle 40 Minuten ein Unfall. Insgesamt wurden 1676 Menschen verletzt, zwölf überlebten den Unfall nicht.

>>>Der Unfallatlas

Den interaktiven Unfallatlas kann jeder unter unfallatlas.statistikportal.de aufrufen. Die Unfalldaten sind für viele Städte in ganz Deutschland abrufbar.

Das Statistikportal wird von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder gemeinschaftlich entwickelt und betrieben. Die Daten pflegen die Polizeibehörden ein.

Die Kreispolizeibehörde veröffentlicht einmal jährlich zudem eine Verkehrsunfallstatistik.