Velbert. Ab dem Frühjahr 2024 sollen die Mieter in dem „Wohnpark Villa Intensiv“ in Velbert-Langenberg einziehen können. Jetzt war das Richtfest.

Vor dem Verwaltungsgebäude von Intensiv-Filter an der Voßkuhlstraße recken sich die Köpfe in die Höhe: „Der traut sich was“, sagt eine Mitarbeiterin anerkennend, als sie ihren Chef zusieht, wie er in schwindelnder Höhe über eine schmale Leiter das oberste Gerüstbrett erklimmt. Hilfestellung geben der Zimmermann Nils Beckmann und der der Polier Roman Weber, damit Thomas Blüggel den letzten Nagel einschlagen darf.

„Ich dachte der wäre kleiner“, staunt der Bauherr über den langen Drahtstift. Der geschäftsführende Gesellschafter von Intensiv-Filter ist den Umgang mit einem schweren Hammer nicht gewöhnt, prompt geht der erste Versuch daneben. „Nicht so zaghaft,“ kommt von unten ein wohlgemeinter Rat. Beim zweiten Versuch klappt es: Mit zahlreichen Schlägen versenkt Thomas Blüggel das Eisen in dem Holz des Firstes. Applaus brandet auf, der Rohbau für zwölf neue Wohnungen ist fertig.

Verwaltungsgebäude in Velbert-Langenberg aufgestockt

Der Richtspruch des Zimmerers wird mit drei Schnäpsen begossen, die Gläser zerspringen auf dem Grund und sollen Glück bringen. Als Thomas Blüggel wieder fest Boden unter den Füßen hat, gibt es für ihn und seinem Neubauprojekt die besten Wünschen von den Gästen des Richtfestes. „Wir haben das Verwaltungsgebäude an der alten Villa aufgestockt. Hier entstehen acht Wohnungen in der Größe von 98 bis 120 Quadratmetern mit höchsten energetischen Standards“, so der Immobilienunternehmer, der trotz der gehobenen Ausstattung im normalen Mietenspektrum bleiben möchte.

Fassade bleibt erhalten

Ab dem Frühjahr 2024 sollen die Mieter in dem „Wohnpark Villa Intensiv“ einziehen können, es gibt bereits zahleichen Anfragen. „Der Name leitet sich von dem vordern Teil des Gebäudes ab, unserer früheren Villa von Intensiv-Filter. Dort entstehen vier Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern in der Größe ab 60 Quadratmetern“, so Thomas Blüggel und verweist auf die edle Muschelkalkfassade, die selbstverständlich erhalten bleibt.

So sieht das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk Langenberg heute aus.
So sieht das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk Langenberg heute aus. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Gewerbliche Produktion beendet

„Das war ursprünglich die Verwaltung des Eisenbahnausbesserungswerkes, das die preußische Staatsbahn hier in Langenberg betrieb. Als das Werk vor rund hundert Jahren geschlossen wurde, hat Intensiv-Filter die Hallen übernommen.“ Nach der Insolvenz des Herstellers von Entstaubungs- und Filteranlagen für industrielle und gewerbliche Anlagen endete die Produktion in Langenberg. Die Hallen, die teilweise noch von den alten Schienen umgeben sind, sind heute als „Gewerbepark Intensiv“ an 18 Großmieter vergeben. Dazu werden zahlreiche Mietwohnungen angeboten, darunter bald zwölf weitere.

Wohnungen mit Senderblick

„Wir haben unsere ehemalige Verwaltungsgebäude aufgestockt. Die neuen Wohnungen haben Senderblick und sind nahe an der Innenstadt, das ist sehr vorteilhaft und eine Zusage an Langenberg“, so der Bauherr und betont die gute Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer Domex aus Wuppertal. Architekt Ralf Großpietsch findet, dass sich der Neubau harmonisch in die Umgebung einpasst und hebt einen nicht unbedeutenden ökologischen Aspekt hervor: „Wir schaffen hier neuen Wohnraum, ohne das dafür freie Flächen verzehrt werden.“

>>>Das Unternehmen

Die Unternehmensgruppe Intensiv-Filter Deutschland wurde 1922 von Theodor Hansen gegründet. Die Firma war maßgeblicher Wegbereiter für Entstaubungslösungen in der Industrie. Inzwischen hat sich die Unternehmensgruppe auf Investments spezialisiert.

Dazu zählen Firmenbeteiligungen, Finanzierung von Unternehmen, Start ups und die Übernahme von zeit- und kostenintensiven Management- und Dienstleistungstätigkeiten. Der Bereich Immobilien ist ein weiteres Standbein.