Langenberg. . Indischer Investor freut sich über das Traditionsunternehmen. Rund sechs Wochen nach Kenntnisnahme der Insolvenz Vertrag unterschrieben
Bereits vergangene Woche Dienstag wurde es amtlich: Das Langenberger Traditionsunternehmen Intensiv-Filter GmbH & Co. KG wird am 1. Oktober an die indische Himenviro Environmental Technologies Pvt. Ltd. übergeben.
Gründer und Geschäftsführer Manoj Garg bekam gestern von dem Wuppertaler Insolvenzverwalter Dr. Marc d’Avoine symbolisch den Schlüssel überreicht. Kurz zuvor hatten Mitarbeiter der französischen Tochter Filtres Intensiv aus Bouzonville das Haus verlassen. Problemlos wechselten die Geschäftspartner vom Französischen ins Englische. Denn der neue Eigner kommt aus Indien. Dort hat Manoj Garg vor 21 Jahren sein Unternehmen gegründet. Als er Anfang August von der Insolvenz hörte, interessierte er sich sofort für das Langenberger Unternehmen. Er sei stolz und froh, den auf der ganzen Welt ältesten Hersteller von Filtern weiter führen zu können. Er selbst lebe in einem Land, in dem Tradition groß geschrieben werde, damit passe man gut zueinander. „We love traditions“, und so werde auch Intensiv Filter weiter unter seinem Namen und in bewährter Weise fortgeführt.
Know-How und Tradition
Rund 60 Mitarbeiter werden übernommen. Deren Know-How sei unter anderem wichtiges Kapital, das man eingekauft habe. Schon am Freitag, drei Tage nach Vertragsunterzeichnung, wurden die Mitarbeiter informiert. Vergangenen Dienstag musste noch der Gläubigerausschuss zustimmen, jetzt steht der Übernahme nichts mehr im Weg. Die 30 Mitarbeiter, die nicht übernommen werden, werden zum Teil über eine Transfergesellschaft vermittelt. Insolvenzverwalter d’Avoine sieht jedoch erst mal noch Arbeit, die bis Mitte 2013 erledigt werden muss. Denn die Insolvenz muss insgesamt noch abgewickelt werden. Für den größen Teil der Belegschaft geht es zum Glück weiter.
Obwohl die Struktur des Unternehmens gut ist, müssten Investitionen getätigt werden. Unternehmensberater Markus Schröder aus Bochum verrät nur soviel: „Der Kaufpreis ist der geringste Anteil. Die Investitionen in der nächsten Zeit werden gut das dreifache Volumen dessen ausmachen“. Der neue Inhaber verspricht, es bleibe, was sich bewährt hat. Und wo Neuerungen erforderlich sind, wird investiert. Himenviro ist in dem selben Segment groß geworden, in dem Intensiv Filter führend war. Im Gesamtkonzept werde man sich global aufstellen und abstimmen. Beide Firmen werden erweiterte Produktpaletten anbieten und sich gegenseitig ergänzen können.