Velbert. Die „Stadtgalerie Velbert“ hatte vom Start weg einen schweren Stand. Klaus Kahle findet die Häme und Ablehnung vieler Bürger einfach nur daneben.
Au Mann! Da müssen jetzt aber ganz schön viele Bürgerinnen und Bürger bis auf die Knochen enttäuscht sein. Denn als kürzlich die Nachricht die Runde machte, dass jetzt auch noch „Thalia“ aus der „Stadtgalerie Velbert“ abhaut, dachten etliche, es sei bald wirklich soweit – und triumphierten schon: Der Letzte macht das Licht aus.
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Und nun das, es sind tatsächlich ein neuer Ankermieter, ein Fitnesscenter und eine Shop-in-Shop-Einheit im Gespräch. Wohl wahr: Da wollen wir alle jetzt unbedingt erst einmal Taten sehen und richtige Nägel mit Köppen. Nach all den Rückschritten ist es allerallerhöchste Eisenbahn für einen Fortschritt! Wäre wirklich mal ne positive Abwechslung.
Aus der Stadtgalerie Velbert hätte verheerende Außenwirkung
Das Ausmaß an Häme, Spott und Ablehnung gegenüber dieser Einzelhandelsimmobilie – übrigens von Anfang an – ist allerdings bemerkenswert. Um die Eigentümer der Galerie macht sich der Verfasser dieser Zeilen eher keine Sorgen. Unterstellen wir mal, die Investoren haben nicht aus karitativen Erwägungen in Velbert gebaut und die jetzigen Eigentümer haben das Ding ebenfalls aus anderen Motiven erworben. Aber dass Velberter den Untergang der Stadtgalerie geradezu herbeireden und scheint’s auch herbeisehnen, ist mehr als befremdlich und zeugt von lebhaft tiefem Interesse am Wohl ihrer Stadt. Die dann in ihrer Mitte eine tote Neubau-Ruine hat? Oder was? Mit super Außenwirkung? Wirklich großartig, das kann man doch im Ernst nicht wollen!
Serie von Pleiten, Pech und Pannen
Machen wir uns nichts vor, über diesem Projekt liegt seit der ersten Stunde ein Fluch, den man nicht einfach mal so abschüttelt. Der erste Ansatz von ECE und HBB, lang ist’s her, wurde unverrichteter Dinge fallen gelassen. Die Entstehung der Stadtgalerie ist eine besondere Geschichte für sich. Der Start wurde sodann mehrfach verstolpert und verschoben, ging schließlich bis zum unvergessenen Feueralarm nur holprig über die Bühne.
Handel vor Ort nicht links liegenlassen
So viel Pleiten, Pech und Pannen konnte selbst der zum Erdrücken tiefenentspannte Geschäftsführer des damaligen Investors nicht mehr gänzlich weglächeln. Es folgten Corona mit Lockdowns, Energiepreis-Spirale und Inflation. Viel schlimmer geht’s nimmer.
Was übrigens alle Bürger für die Stadt tun können und auch sollten: Zum Beispiel erstmal sehen, was Velbert und der örtliche Einzelhandel bieten (und erst danach woanders hin). Und nicht bei irgendeinem x-beliebigen, irgendwo ansässigen Onliner bestellen. Wegen zu vieler Kunden ist bislang noch nie ein Laden in die Knie gegangen.