. Rat bringt Grundstücksverkäufe und städtebaulichen Vertrag unter Dach und Fach. Zum Textilhaus Mensing kommt als weiterer wichtiger Mieter noch ein „Young Fashion“-Anbieter hinzu.
„Wir treffen uns am klingenden Schlüssel.“ – Diese Verabredung können Velberter und auswärtige Besucher von März 2018 an ausmachen. Dann wird nach jetzigem Fahrplan die neue Stadtgalerie Velbert eröffnet. Und der mehrere Meter hohe Schlüssel mit Glockenspiel nebst Brunnen soll ein ebenso zentrales wie angesichts der hiesigen Industrie auch symbolträchtiges Element des Einkaufszentrums werden. Die vorbereitenden Arbeiten für den Abbruch des alten Marktzentrums beginnen nach dem Weinfest im nächsten August. Diesen Ablauf teilte Dr. Björn Isenhöfer auf WAZ-Nachfrage mit. Er ist einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter des Projektentwicklers „Concepta“ (Düsseldorf).
Im Januar ist das von Anfang an von großem Wohlwollen begleitete Projekt erstmals öffentlich vorgestellt worden. Jetzt haben die Ratsgremien dafür den Weg geebnet. Sondersitzung folgte auf Sondersitzung. Bis hin zu der abschließenden Entscheidung im Stadtrat, dessen Mitglieder am Dienstagabend dem zugehörigen städtebaulichen Vertrag mit 47fachem Ja bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zustimmten. Mit dem Vertrag wird über den bestehenden, rechtskräftigen Bebauungsplan „Marktzentrum“ hinaus eine Vielzahl von Regelungen getroffen, damit auch „die städtebaulichen und architektonischen Belange der Stadt Velbert“ zum Zuge kommen.
Investor plant 460 Stellplätze
Das betrifft u. a. die Herstellung öffentlicher Plätze und einen etwaigen Museumsanbau, beinhaltet das große Ziel, das gesamte Quartier im Herzen der Stadt am Europaplatz aufzuwerten, umfasst ebenso die Anlieferung (an vier Stellen) sowie die Errichtung eines Parkhauses durch „Concepta“ im Kreuzungsbereich Ost-/Kolpingstraße. Insgesamt wird es dort und auf dem Dach der Galerie rund 460 kostenpflichtige Stellplätze geben.
Im Rat betonten jetzt sowohl der CDU- als auch der SPD-Fraktionsvorsitzende den jeweiligen „vorbehaltlosen Rückhalt“ ihrer Fraktionen. Manfred Bolz hofft darauf, alsbald nach dem Weinfest die ersten Bagger zu sehen – und auch, dass künftig weniger Velberter ihr Geld andernorts ausgeben. Für Rainer Hübinger ist das Projekt gar „der Beginn der Stadtentwicklung“. „Wir stehen dahinter“, sagte August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders), „weil wir glauben, dass es die letzte Chance für Velbert ist.“ Hinter verschlossenen Türen hat der Stadtrat anschließend noch mit „überwältigender Mehrheit“ auch dem mit dem Investor ausgehandelten Vertrag über den Verkauf der erforderlichen städtischen Grundstücke zugestimmt.
Eine Auskunft von „Concepta“ zum Investitionsvolumen ist weiterhin nicht zu bekommen. Aber Dr. Björn Isenhöfer nannte einen weiteren wichtigen Mieter: Demzufolge setzt neben dem Textilkaufhaus „Mensing“ (auf zwei Etagen) auch der „Young-Fashion“-Anbieter „Kult“ auf den Standort Velbert.