Velbert. Die Gerüchteküche brodelt: Für die frühere Mensing-Fläche in der Stadtgalerie soll es einen neuen Mieter geben – mit Mode auf zwei Etagen.
Bislang ist es nur ein Gerücht – allerdings eines, das sich in den letzten Tagen offenbar wie ein Lauffeuer unter Velberter Einzelhändlern und auch unter den Mietern in der Stadtgalerie verbreitet hat und sich hartnäckig hält: Es gibt möglicherweise einen neuen Hauptmieter für die Velberter Stadtgalerie. Um Mode auf zwei Etagen soll es sich dabei handeln – so ist aus der Gerüchteküche außerdem zu hören.
Jürgen Firsbach, Centermanager der Stadtgalerie, möchte dazu auf Anfrage der WAZ keine Stellung nehmen – und verweist auf den Stadtgalerie-Eigentümer Verfifort Capital. Jedoch antwortet Geschäftsführer Frank Huber auf zwei Mails der WAZ nicht.
H&M scheint nicht der neue Hauptmieter in der Stadtgalerie Velbert zu werden
Während viele Velberter – vor allem jüngere – hoffen, dass der schwedische Modeanbieter „H&M“ nach der Schließung der Filiale in der Fußgängerzone vor rund eineinhalb Jahren zurück nach Velbert kommt, scheint das zumindest im konkreten Fall der Gerüchte aber nicht zuzutreffen, wie aus dem Unternehmensumfeld zu hören ist.
Ein Name fällt immer wieder: Friedrich-Wilhelm Göbel mit „Aachener“
Ein anderer Name fällt allerdings immer wieder: „Aachener“. Dabei handelt es sich um ein Modehaus, das Damen- und Herrenmode sowie Wäsche verschiedener Markenhersteller im gehobenen und höheren Preissegment – in ausgewählten Bekleidungshäusern auch Markenmode für Kinder – anbietet. Auf der Unternehmens-Homepage heißt es dazu: „Neben unseren vollständigen Sortimenten im Bereich Bekleidung von ‚Casual‘ bis Abendbekleidung liegt eine besondere Stärke von ‚aachener‘ im Bereich Wäsche, Dessous und Strümpfe. Aktuelle Schuhmode und Accessoires runden unser Angebot als ‚Total Look‘-Anbieter ab.“
Geschäftsführer von „Aachener“ bzw. der TEH Textilhandel GmbH ist Friedrich-Wilhelm Göbel, der im Winter für Schlagzeilen sorgte, weil er mehrere „Galeria“-Standorte übernehmen wollte. Auf WAZ-Anfrage gibt sich Göbel in Bezug auf Velbert wortkarg: „Aktuell kann ich nichts bestätigen.“ Eventuell gebe es in ca. 14 Tagen eine Nachricht. Ein Dementi klingt anders.
Von Stadtgalerie-Mietern ist zu hören, dass sie mehr als froh über einen neuen „Ankermieter“ wären. In den vergangenen Monaten haben immer mehr Geschäfte dem Einkaufszentrum den Rücken gekehrt – nach mehreren Schließungen von Modegeschäften zieht aktuell die Buchhandlung „Thalia“ zurück in die Fußgängerzone.
„Mensing“-Fläche steht seit 2020 bis auf kurze Zwischennutzungen leer
Die Modekette „Mensing“ hatte 2020 nach nicht einmal einem Jahr in der Stadtgalerie die Reißleine gezogen und die rund 2000 Quadratmeter große Filiale, die sich über zwei Etagen erstreckte, wieder geschlossen. „Letztendlich war es die Coronakrise, die zum endgültigen Aus unseres Geschäfts in Velbert geführt hat,“ begründete eine Mensing-Sprecherin damals die Schließung – sagte aber auch: „Letztendlich hat es an Kundenfrequenz in der Stadtgalerie gefehlt.“ Mensing musste in der Folge Insolvenz anmelden – mehrere Filialen wurden von „Sinn“ (dort ist Friedrich-Wilhelm Göbels Ex-Frau Isabella Göbel Eigentümerin und mittlerweile auch Geschäftsführerin) übernommen, Velbert aber eben nicht.
Seither steht die Fläche in der Stadtgalerie leer – mit Ausnahme einer Zwischennutzung einzelner Bereiche als Corona-Testzentrum und Winterspielplatz.
Weitere gute Nachrichten von der Stadtgalerie Velbert
Und offenbar gibt es sogar noch weitere positive Nachrichten von der Stadtgalerie: Eine Fitnessstudio-Kette, die ursprünglich auf den oberen Teil der früheren Mensing-Fläche ziehen wollte, soll nun ein Studio im hinteren Bereich (früher „Kult“) einrichten, auf der Fläche der Buchhandlung „Thalia“ soll ein Shop-in-Shop-Konzept mit Lokalkolorit entstehen.