Velbert. Vor rund 16 Jahren ist die Stewardess Claudia Knapp in ihrer Wohnung in Velbert ermordet worden. Jetzt könnte der Fall vor der Aufklärung stehen.
Im Fall der 2007 ermordeten Stewardess Claudia Knapp gibt es jetzt eine spektakuläre Wendung: Wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal auf WAZ-Nachfrage bestätigte, ist im Zusammenhang mit dem Fall ein Mann festgenommen worden. „Mehr können wir aber noch nicht sagen.“
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Rückblick: Es ist ein ganz normaler Donnerstag am 1. Februar 2007. Claudia Knapp schickt ihren 14-jährigen Sohn wie immer um 7.30 Uhr zur Schule. Doch als er um 13.30 Uhr nach Hause kommt, ist nichts mehr normal, denn er findet seine Mutter tot in der Wohnung.
Polizei Velbert vermutet, dass Opfer und Täter sich kannten
Die Stewardess ist erdrosselt worden. Doch wer ist der Täter? Und warum musste Claudia Knapp sterben? Die Velberterin lebte gemeinsam mit ihrem Sohn in einer Altbauwohnung mitten in der Fußgängerzone.
Die Polizei vermutet, dass die damals 47-Jährige ihren Täter gekannt haben und ihm freiwillig Zutritt zu ihrer Wohnung gewährt haben muss – und auch gemeinsam Zeit mit ihm verbrachte, bevor ihr Leben tragisch endete. Die Polizei gründet die „Mordkommission Friedrichstraße“ und 16 Beamte suchen fieberhaft nach dem Täter oder zumindest einer Spur.
Ermittler schließen Ehemann als Täter aus
Nur fünf Tage später ist auch der Ex-Mann von Claudia Knapp tot. Der 53-Jährige beging Selbstmord, erschoss sich in der eigenen Wohnung. Doch dass er der Täter gewesen ist, das schließt die Polizei schnell aus. Zur Tatzeit kann er nachweislich nicht in Velbert gewesen sein. Die Suche im privaten und beruflichen Umfeld nach dem möglichen Täter geht weiter – ohne Erfolg.
LKA rollt Cold Cases noch einmal auf
Schließlich werden die Ermittlungen eingestellt. Doch Ende 2021 beschließt das Landeskriminalamt (LKA), wieder einige Cold Cases – also ungelöste (Mord)Fälle – neu aufzurollen. Insgesamt 28 ehemalige Ermittler sollen Aufklärungschancen erkennen und neue Ermittlungskonzepte zu den Fällen erarbeiten, so sagt es NRW-Innenminister Herbert Reul.
Und in der Tat: Unter den 1160 Fällen ist auch der „Stewardessen-Mord“ von Velbert. Das bestätigte auf WAZ-Anfrage noch in diesem Sommer das für den Fall zuständige Polizeipräsidium Düsseldorf. Ob es neue Hinweise oder gar heiße Spuren gebe, werde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten, hieß es damals.
Nun also scheinen die Ermittler Erfolg gehabt zu haben. Weitere Details will die Staatsanwaltschaft Wuppertal auf einer Pressekonferenz in Kürze bekannt geben.