Auch nach über 700 Proben noch keine heiße Spur im Fall Claudia Knapp. Maßnahmen nocht nicht beendet, aber irgendwann "müssen wir die Bremse ziehen". Keine Unruhe im Fitness-Club

Eine schreckliche Nachricht machte am 1. Februar dieses Jahres die Runde: Mitten in der Innenstadt, an der Friedrichstraße, wurde die 47-jährige Stewardess Claudia Knapp von ihrem Sohn tot in der Wohnung aufgefunden. Schnell stellte sich heraus, dass die Frau ermordet wurde. Die Suche nach dem Täter/der Täterin begann. Und bis heute, nach der Auswertung von über 700 Speichelproben, dauert die Suche nach dem Mörder an. Eine "heiße Spur" hat sich bisher nicht ergeben. Die DNA-Tests brachten noch keinen Erfolg.

Im Februar wurde eine vielköpfige Mordkommission, "MK Friedrichstraße", ins Leben gerufen. Zusammengesetzt war die Mordkommission mit Mitarbeitern der Kreispolizeibehörde Mettmann und der Düsseldorfer Kriminalpolizei. Die Ermitlungen gingen zunächst in alle Richtungen. Sowohl das private als auch das beruflichen Umfeld wurden in Augenschein genommen.

Das Mordopfer, so fand die Kriminalpolizei heraus, war aktives Mitglied im Fitnessstudio "Area - One" am Forumsplatz. Diese Spur wurde nun verfolgt und es kam im April dieses Jahres zur größten DNA-Reihenuntersuchung im Bereich der Kreispolizeibehörde Mettmann. Über 700 Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren, die im Jahr 2006 und im Januar 2007 Mitglied im Fitnessstudio waren, wurden aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben.

"Die über 700 Proben haben uns nicht weitergebracht", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Es sei schwierig gewesen, alle Betroffenen ausfindig zu machen. Einige seien umgezogen, ins Ausland oder sogar nach Übersee gegangen. Und er fügt hinzu, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind. "Es geht ja nur um die "eine" Probe, die zum Erfolg führt", so Löhe. Das Landeskriminalamt untersuche weiter, aber der Mordfall Claudia Knapp habe nicht mehr Priorität. Die Chancen auf eine baldige Aufklärung hält Löhe für gering, aber "Mord verjährt nie", weiß er auch. Irgendwann müsse man aber "die Bremse ziehen", sagt Löhe, und dann die DNA-Proben vernichten.

Vom Mordfall und den DNA-Untersuchungen war das Fitnessstudio "Area -One" kaum betroffen. Der Betrieb lief und läuft normal. Natürlich hätten die Kunden auch einmal nachgefragt. "Wie gingen auch fest davon aus, dass der Täter nicht von uns kam", sagt Stephan Paedinsky, Mitarbeiter im Studio. "Wie hatten ja angeboten, Räumlichkeiten für die Untersuchung zur Verfügung zu stellen", erläutert er. Und er fügt hinzu: "Unter den Getesteten sind ja auch viele Polizisten, die hier trainieren. Die mussten auch zur Speichelprobe."