Velbert. Gurken in Sternchenform oder Brotgesichter: Die Velberter Ernährungsberaterin Nicola Herrmann verrät, dass gesundes Essen auch anders geht.
Die Schule hat wieder begonnen und damit auch die Zeit der nur angenagten Pausenbrote, der Essensverweigerer oder auch einfach der Kinder, die in den Pausen einfach vergessen zu essen.
Doch wie gelingt es, dass die Brotdosen nicht wieder genauso voll wie am Morgen nach Hause zurück kommen und wie können Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder sich auch während eines Schultages gehaltvoll ernähren, damit sie konzentriert am Schulunterricht teilnehmen können?
Ernährungsberaterin aus Velbert empfiehlt Kombination in Brotdose
Nicola Herrmann, Ernährungsberaterin aus Velbert rät, auf den „zuckrigen Kram zu verzichten“, denn er „hilft nicht beim Denken,“ auch Traubenzucker ist eher kontraproduktiv. „Der Blutzucker schnellt in die Höhe und sackt danach schnell wieder ab“, die Folge: „die Kinder können sich nur noch schlechter konzentrieren.“ Daher empfiehlt sie, die Brotdose mit Dingen zu füllen, die den Blutzuckerspiegel gleichmäßig ansteigen lassen. „Ein Vollkornbrot mit Gemüseaufstrich“, fällt ihr dazu ein „und Gemüsesticks“. Hier ist es eine Kombination aus frischen Snacks und dem Brot, das „lange satt macht.“
Wenn es morgens mal schnell gehen soll, hilft aber auch eine Packung Studentenfutter. „Hier sind gute Fette drin enthalten.“
Für die Schulbrotverweigerer empfiehlt sie einen Tex-Mex- oder auch einen Cous-Cous-Salat. „Beide halten ihre Form auch über viele Stunden, die sie im Rucksack hin und her geschleudert werden“, denn die Ernährungsberaterin weiß: „Wenn es unappetitlich aussieht, dann mag niemand mehr essen.“ Zum Tex-Mex-Salat können auch gut Taco-Chips mitgegeben werden.
Die Salate lassen sich übrigens auch ideal am Vorabend vorbereiten und müssen dann nur noch aus dem Kühlschrank geholt werden. Ebenso können Möhren oder Paprikasticks schon am Vorabend geschnitten und in einem feuchten Tuch im Kühlschrank gelagert werden.
Essen in der Brotdose sollte auch nach Stunden noch appetitlich aussehen
Oft werden auch Brote mit süßem Aufstrich oder Wurst und Käse schnell unschön. Auch hier hat die Ernährungsberaterin einen praktischen Tipp. „Das Brot in kleine Würfel schneiden und einen Löffel sowie den Aufstrich separat mitgeben.“ Dann kann die Schülerin oder der Schüler die Würfel sich frisch bestreichen. Wer ganztags in der Schule ist und keine Verpflegung über die Mensa erhält, für den eignen sich in der Dose auch Gemüsefrikadellen, die auch nach einem langen Tag noch appetitlich aussehen.
Die Bedürfnisse an den Inhalt einer Brotdose variieren übrigens von Sommer zu Winter. „Gurken, Möhren und Paprika erfrischen im Sommer und sicher haben die Kinder ab Herbst wieder mehr Lust in ein Brot zu beißen.“
Auch beim Trinken gibt Nicola Herrmann schmackhafte Tipps
Auch beim Wasser geht es geschmackvoller für Auge und Gaumen. „Das kann man super gut mit gefrorenem Früchten anreichern, oder aber mit Himbeeren, dann bekommt das Wasser eine pinke Lillifee-Note.“ Auch Gurkenscheiben eignen sich prima, um dem geschmacksneutralen Getränk etwas Pepp zu verleihen.
Nicola Herrmann rät, bei der Planung der Mahlzeiten einen Blick auf die Ernährungspyramide zu werfen: „Mit vier Getreideportionen am Tag sind wir schnell dabei“ und so kann eine warme Mahlzeit abends die ideale Ergänzung zu den Pausenbroten über den Tag sein: „Die Deutschen haben ja Angst vor warmen Mahlzeiten, weil sie angeblich dick machen. Aber das ist Quatsch, in Brot und Aufstrichen stecken oftmals viel mehr Kalorien als in einer Gemüsemahlzeit.
Von stylish gepimpten Brotdoseninhalt hält die Ernährungsberaterin übrigens wenig. „Natürlich kann man mal Gurken in Sternchenform anbieten, aber wir sollten unsere Zeit lieber darin investieren und unseren Kindern erklären, warum es gut ist, Gurken oder Möhren zu essen. Denn es bringt mir ja nichts, wenn mein Kind nur dann gesunde Sachen ist, wenn ich sie besonders schick aufbereite.“
Hier geht es zu den Mitmach-Tagen bei Nicola Herrmann
Wer sich dafür interessiert, wie Kindern gesundes Essen schmackhaft gemacht werden kann, findet auf der Homepage von Nicola Herrmann viele Tipps und Infos. Sie bietet ab 25. August kostenfreie Mitmach-Tage an. Hier geht es auch darum zu erkennen, wie viel Zucker in Nutella steckt, wie man die gesündere Alternative „Numnella“ herstellt aber auch, wie Eltern ihren Kindern Geschichten erzählen können, die das gesunde Essen spannend und lebendig machen. Anmeldungen sind hier möglich https://www.nicola-herrmann.de/mit-mach-tage/