Velbert. Maximilian (2,5 Jahre) weiß, wenn er Süßigkeiten isst, dann juckt die Haut. Ein Leben zwischen süßer Verführung und gesundheitlichen Grenzen.
Während andere Kinder gerade den süßen Geschmack von Gummibärchen und Schokolade entdecken, verzichtet Maximilian (2,5 Jahre) gemeinsam mit seiner Mutter auf die meisten Süßigkeiten.
Denn wenn er Zucker isst, spürt er schnell: Seine Haut beginnt zu jucken, er muss sich ständig kratzen: Der Junge leidet seit seiner Geburt an Neurodermitis, einer Hautkrankheit. Ein Auslöser für die Schübe kann beispielsweise Industriezucker sein.
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Zuckerfreie Ernährung für die Gesundheit
Einer der Gründe, weshalb seine Mama Ann Katrin Schlitt sich bereits früh mit zuckerfreier Ernährung auseinandergesetzt hat und schließlich auf die Kochbücher von Ernährungsberaterin Nicola Herrmann stieß. „Wir waren damals mit ihm in einer Spezialklinik und haben uns die Ratschläge der Ärzte sehr zu Herzen genommen. Und so „war schon mit dem Beginn der Beikost die Ernährung einfach ein wichtiges Thema für uns“, erinnert sich die 33-jährige Velberterin.
Die Ernährung stellt auch die Mama für sich mit um. „Ich möchte Maximilian ja kein Stück Torte am Tisch vorkauen und er selbst darf nicht. Wir sitzen alle im gleichen Boot.“ Und sie selbst merkt schnell: „Auf einmal schmecken mir die gekauften Kuchen mit viel Industriezucker gar nicht mehr.“ Auch Maximilan lief neulich bei der Kindergartenfeier zielstrebig auf Muttis Backwaren beim Kuchenbuffet zu.
Verbote soll es bei Süßigkeiten nicht geben
An einem der warmen Sommertage hat sich Familie Schlitt neulich ein Eis bei einer Eisdiele gekauft. „Das war ein absolutes Highlight“, für Maximilian war es das zweite Eis in seinem Leben. „Sonst gibt es eben selbst gemachtes Fruchteis daheim“, erklärt Ann Katrin Schlitt. Sie versucht, den Zuckerkonsum von sich und ihrem Sohn so weit es geht, einzuschränken.
Dennoch will sie nicht die „Öko-Mama“ sein, will nicht immer alles verbieten. Und so darf ihr Sohn auf einer Geburtstagsfeier eben auch mal naschen. „Da kann das Stück Kuchen ja einfach kleiner ausfallen“, verrät sie.
Mit Gesprächen und Geduld einen gemeinsamen Weg finden
Größere Probleme gab es mit der Ernährung bislang noch nicht. „Man muss sich nur im Klaren sein, dass in vielen Lebensmitteln, beispielsweise auch in einer Bratwurst Zucker steckt“, so die Mutter. Gespannt blickt Maximilians Mama in die Zukunft. „Wenn es dann mal richtige Geburtstagspartys gibt, bei denen die Eltern nicht mit dabei sind und der Tisch voll ist mit Schokoküssen und Gummibärchen und ob Maximilian dann auch mal ungebremst zuschlägt.“
Wenn dann der Juckreiz der Neurodermitis ausbricht, dann „ist es eben so, verbieten möchte ich es ihm nicht, sondern lieber mit ihm drüber reden und so einen gemeinsam Weg finden“. Lesen Sie dazu auch: Wie Eltern Kindern gesundes Gemüse schmackhaft machen können
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