Velbert. Seine Songs laufen im Radio: Der Velbert-Langenberger Kamrad hat’s in die Charts und auf große Bühnen geschafft. Das denkt er über seinen Erfolg.
Heute ist einer der wenigen Tage, an denen Tim Kamrad zu Hause ist. Denn seit der Musiker mit seinem Sommerhit im vergangenen Jahr „I believe“ die Charts gestürmt hat, verbringt er nur selten Zeit in seiner Velberter Wohnung.
Wenn der 27-Jährige nicht gerade in Shows auftritt oder bei Festivals – zuletzt beim „Deichbrand“ bei Cuxhaven – das Publikum begeistert, verbringt er seine Arbeitstage mit seiner Band im Bochumer Studio. Hier arbeitet Kamrad gemeinsam an neuen, möglichen Hits, manchmal zehn, manchmal aber auch 15 Stunden.
Ein wenig müde ist er noch an diesem Morgen. „Das Problem ist ja, wenn man immer nur so kurz zu Hause ist, dann entspannt man sich nicht, sondern versucht so viel wie möglich zu erledigen.“ Und schon am nächsten Tag geht es für den Musiker wieder los.
Nach den Festivals beginnt die erste Tour für Kamrad
Gerade jetzt im Sommer stehen viele Festivals für Kamrad an, bevor dann auch seine erste Tour startet. Vor jeder Show haben Kamrad und seine Jungs ein Ritual: „Gerade bei so einem Festival ist es extrem laut, es sind viele Leute auf der Stage und man verliert schnell seinen Fokus. Das ist so ein bisschen wie beim Fußball, da geht auch jeder in seine Kabine. Ich mache dann meine Gesangsübungen.“ Kurz vor dem Auftritt dann „bilde ich mit meiner Band einen Kreis und wir machen eine Atemübung gemeinsam.“ Damit kommt die Kamrad-Crew noch mehr zusammen. „Man hat dann das Gefühl einer Einheit. Wenn das Atmen ein bisschen wirr ist, dann wird es auch die Show.“
Nach der Show gibt es für Kamrad nach den Umarmungen als erstes eines: „Viel Wasser trinken, ich schwitze unfassbar viel auf der Bühne“. Meistens zieht er sich dann zurück oder aber, wenn er keine Termine am nächsten Tag, geht es auch mal Feiern mit seinen Jungs.
Tim Kamrad ist dankbar, dass er Musik machen darf
Manchmal, das verrät Tim Kamrad, gibt es Momente, da kommt er nach einer Show nicht gut runter, „gerade neulich konnte ich tatsächlich nicht schlafen. Dann sind wir mit den Jungs super lange wach geblieben, haben gequatscht und zwei, drei Bier getrunken und das Ganze dann so sacken lassen“. Gerade nach „einer richtig geilen Show ist das schon mal so, dann ist man so voller Energie, dass man gar nicht schlafen kann“. Dann „will man die ganze Zeit auch über die Show reden und sich Videos anschauen. Denn auf der Bühne fühlt sich alles wie ein Film an, das passiert alles sehr unterbewusst“. Doch oftmals geht Kamrad nach seinem Auftritt auch direkt ins Hotelzimmer „und schläft sich aus, weil es am nächsten Tag früh weitergeht.“
Der Job des Profimusikers, er ist aufregend, anstrengend, vielschichtig und niemals langweilig. „Einen Alltag in dem Sinne habe ich ja gar nicht“, erzählt Tim Kamrad. „Manchmal sitze ich im Zug, mal werde ich von einem großen Tourbus abgeholt und mal geht’s ins Studio. Aber das ist toll, weil man so immer Bock auf den nächsten Tag hat.“ Und immer noch kann Tim seinen Erfolg nicht ganz begreifen: „Wenn einer meiner Songs im Radio kommt, dann ist für mich immer noch was Besonderes.“
Tim Kamrad wohnt immer noch in Velbert
Auf der anderen Seite, so sagt Tim, „ist aber vieles total gleich geblieben, also nicht nur seit letztem Jahr, sondern auch schon seit drei, vier Jahren, mit meinem Privatleben, ich wohne immer noch in Langenberg, ich habe meine Familie in der Nähe, ich habe die gleichen Freunde wie vor einigen Jahren und mache mit den gleichen Leuten Musik, wie schon seit fünf Jahren oder so. Das heißt, da ist alles gleich geblieben – und das ist ein ganz schöner Kontrast, weil auf der einen Seite so viel Verrücktes passiert.“
Freizeit allerdings bleibt dem Musiker nur selten. Und „es gibt wenig Trennung von Beruf und Privatleben, weil letztlich der Beruf ja das ist, was ich am liebsten mache – und somit auch mein größtes Hobby und meine Leidenschaft ist“. Dadurch denkt Tim Kamrad auch in seiner Freizeit über seine Musik nach, „frage mich manchmal, was beim Song nicht funktioniert“.
Doch der Velberter ist dankbar dafür, dass er sein Leben als Musiker leben kann. „Es ist einfach toll, dass ich Musik machen darf und ich weiß auch, dass nicht jeder Song ein Erfolg sein kann“. Doch mit „I believe“ und „Feel alive“ gewinnt Tim Kamrad immer mehr an Bekanntheit: „Aber es ist jetzt nicht so, dass ich mit Sonnenbrille und Cap raus muss und ich bin auch ganz froh, dass ich beim Essen sitzen kann, ohne erkannt zu werden.“, sagt er schmunzelnd, „mittlerweile erkennen mich aber schon viel mehr Menschen als noch vor einem Jahr.“
>>> Das sind die Tourdaten von Kamrad
Hier sind die Tourdaten, Beginn stets um 20 Uhr im Überblick: 13. September: München, 17. September Stuttgart, 19. September Köln (ausverkauft) 20. September Frankfurt am Main, 21. September in Berlin, 25. September Hamburg, 26. September Leipzig, 27. September Hannover und am 10. September spielt Kamrad in Wien, am 12. September in Zürich.
Tickets gibt es ab 29,90 Euro.
Alle Infos zu Kamrad gibt es auf seiner Homepage https://kamrad-music.com/