Velbert. Bäderchef Norbert Noll weiß, dass Bademeister mehr als früher diskutieren müssen. Er berichtet über die aktuelle Situation in Velberts Freibädern.
Auch Norbert Noll, Chef der Velberter Bäder, verfolgt dieser Tage die Schlagzeilen über Vorkommnisse in Freibädern. Vor allem in Berlin sollen die Zustände zum Teil chaotisch sein: Von Prügeleien, kapitulierendem Personal und Frauen, die zu Freiwild werden, ist in der Berichterstattung die Rede.
Und in Velbert? „Hier ist es weiterhin ganz unspektakulär“, sagt Norbert Noll – „Wenn ich etwas anderes sagen würde, würde ich nur künstlich das Sommerloch stopfen.“ Und das will der erfahrene Mitarbeiter der Stadtwerke Velbert nicht.
„Wir freuen uns, dass die Freibadsaison in unseren Bädern bisher so gut läuft“, sagt Noll. Natürlich gebe es an Schönwetterwochenenden, wenn bis zu 1000 Menschen ins Parkbad strömten, immer wieder Besucher, die es mit der Badeordnung nicht so genau nähmen, sagt Noll. In der Regel reicht dann aber eine Ermahnung des Schwimmmeisters und der Fall sei geklärt. Der Klassiker sei nach wie vor das Springen von der Seite ins Becken, so Noll. „Das hat es aber auch immer schon gegeben.“
Diskussionen am Beckenrand gibt es öfters mit den Bademeistern
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In Bädern kommen viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen auf begrenztem Raum zusammen – der eine möchte sich in der Sonne liegend entspannen, der andere in einer größeren Gruppe Spaß haben. Das kann durchaus zu Konflikten führen. „Aber das hält sich wirklich alles im Rahmen“, so Noll, der jedoch auch Veränderungen beobachtet hat: „Früher war der Schwimmmeister beispielsweise eine Respektsperson.“ Sein Wort war Gesetz. Ertönte seine Pfeife, zuckten die „Übeltäter“ zusammen. Mittlerweile werde immer öfter diskutiert, sagt Noll, der eine Sache nicht toleriert: Wenn ein Badegast das Personal beleidigt, dann ist zumindest der aktuelle Schwimmbadbesuch beendet – in schwereren Fällen die gesamte Badesaison.
Es gibt nur wenige Hausverbote in den Bädern in Velbert
Die Zahl der Jahres- bzw. Hausverbote lasse sich aber an zwei Händen abzählen, sagt Noll. Darunter seien dann beispielsweise auch Personen, die beim Klauen erwischt worden seien.
Einen Sicherheitsdienst, der an heißen Tagen im Einsatz ist, gibt es in Velbert bereits seit vielen Jahren. „Die halten dann aber auch einfach mal das Törchen für einen Kinderwagen auf und beantworten Fragen der Gäste“, sagt Noll. Sie seien also längst nicht nur für die Sicherheit da, sondern auch für den Service.
In allen Freibädern Velberts sieht die Situation gleich aus
Unterschiede zwischen dem Parkbad in Mitte und dem Panoramabad in Neviges sieht Noll hinsichtlich der Besucherstruktur nicht – die sei sehr ähnlich, es gebe auch nicht in einem Bad mehr Auffälligkeiten als im anderen. Im Nizzabad – reines Hallenbad – sei es im Sommer sowieso ruhig und entspannt.
Was Noll am Herzen liegt: „Wir appellieren an alle Eltern: Passt bitte auf die Kinder auf!“ Immer wieder komme es zu Situationen, in denen Nichtschwimmer allein unterwegs seien – die Eltern irgendwo auf der Liegewiese, vielleicht mit dem Smartphone beschäftigt. Das könne schnell lebensgefährlich werden, mahnt der Bäderchef, der froh ist, dass es in dieser Saison noch keine schweren Badeunfälle gegeben hat. „So soll es auch bleiben.“
Und auch das ist Noll wichtig: Seinem Team „Danke“ zu sagen: „Die machen nämlich einen tollen Job – einen Knochenjob mit viel Verantwortung!“
>>> Öffnungszeiten der beiden Freibäder
Die beiden Freibäder in Velbert-Mitte (Parkbad) und Neviges (Panoramabad) sind derzeit täglich geöffnet.
In Neviges ist wegen umfangreicher Umbaumaßnahmen im Außenbereich nur das Wellenbecken geöffnet, das Sport- und Springerbecken stehen nicht zur Verfügung.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro, für Jugendliche bis 18 Jahre 2,50 Euro, Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt.