Velbert. Bei Hitze ab ins Freibad: Das Parkbad in Velbert ist vor allem bei Familien beliebt. Vermisst wird allerdings ein guter, alter Bekannter.

Von wegen, die Kids sitzen nur hinter ihren Spielkonsolen: „Das ist so schönes Wetter, da muss man nicht zu Hause rumhocken und zocken, da kann man was anderes machen“, findet Luis. Der 13-jährige ist bereits seit mehr als drei Stunden im Parkbad. Ihm und seinen Kumpels wird es nicht langweilig. Bei der hochsommerlichen Hitze suchen und finden die Jungs Abkühlung im Wasser. „Ich schwimme immer gerne in dem Strudel“, verrät Paul seine Lieblingsattraktion im Außenbecken.

Die Türen zum Becken in der Schwimmhalle stehen weit offen und laden dort ebenfalls zum Wasservergnügen ein: „Mit meinen Freunden springe ich gerne von den Startblöcken.“ Noah kommt in diesen Tagen sehr gerne ins Bad an der Parkstraße: „Der Eintritt ist günstig. Und wenn man vergessen hat, sich was zum Essen mitzunehmen, kann man sich an den Automaten was holen.“

Der Pommes-Wagen wird vermisst

Von dieser Art der Versorgung sind Guido Backhaus und Miriam Luhmer nicht so begeistert: „Vor Corona stand hier immer ein Pommes-Wagen, das fehlt jetzt“, bedauern die Großeltern, die ihre siebenjährige Enkelin regelmäßig ins Bad begleiten. „Die kann inzwischen perfekt schwimmen. Sie ist in einem Schwimmverein und trifft hier viele Klassenkameradinnen.“

Ismail Aksu schaut von einer Sitztreppe dem Treiben in dem Becken zu: „Ich gehe da nicht rein, ich habe eine Wasserallergie.“ Das hindert ihn nicht daran, mit seinem Sohn den heißen Tag an einem schattigen Plätzchen zu genießen. Der Langenberger bedauert sehr, dass in der Senderstadt das Freibad vor Jahren geschlossen wurde. „Für andere Sachen werden Milliarden ausgegeben“, schüttelt er verständnislos den Kopf.

Der Bademeister passt bestens auf

Derweil lässt Heiko Heiland die Augen auf seinem Stuhl zwischen Außen- und Innenbecken wandern. Die Sicherheit der Wasserratten, vor allem der jüngsten, liegt dem Meister für Badebetriebe sehr am Herzen. „Wir achten darauf, dass die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder Schwimmflügel tragen. Wir sprechen sie auch regelmäßig darauf an. Es sollen hier keine Unfälle passieren.“

Das Parkbad in Velbert-Mitte ist ein Familienbad, das Angebot auf (Klein-)Kinder ausgelegt. Aber auch wer nur Bahnen abreißen möchte, hat dazu Gelegenheit.
Das Parkbad in Velbert-Mitte ist ein Familienbad, das Angebot auf (Klein-)Kinder ausgelegt. Aber auch wer nur Bahnen abreißen möchte, hat dazu Gelegenheit. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Beim Parkbad handelt es sich um ein so genanntes Kombibad, wo sich drinnen ein Sportbecken befindet. Für Schwimmer, die ungestört ihre Bahnen „abreißen“ möchten, gibt es einen abgesperrten Bereich. Es besteht eine direkte Verbindung mit dem Erlebnisbecken im Freien. Das verfügt neben einem Strömungskanal über einen Wasserpilz, einen Wasserfall und Fontänen.

In Neviges ist derzeit nur das Wellenbecken in Betrieb

Dusche als Wasserspiel: Gesehen im Parkbad in Velbert-Mitte.
Dusche als Wasserspiel: Gesehen im Parkbad in Velbert-Mitte. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Für die ganz kleinen Kinder befindet sich daneben ein Flachwasserbereich, der mit einem Sonnensegel überspannt ist: „Da kommt bei den Eltern gut an“, so der stellvertretende Badleiter, der sonst in Neviges tätig ist.

„Dort ist unser Sportbad mit dem 50-Meter-Becken, Sprungturm und Wellenbecken. Leider ist derzeit nur das Wellenbecken im Betrieb, weil das Sportbecken erneuert wird“, bedauert der Stadtwerke-Mitarbeiter und freut sich auf den neuen Großpool, der im kommenden Jahr befüllt wird.

„Chaoten haben wir hier nicht“

Das Parkbad bezeichnet Heiko Heiland als ein Familienbad: „Chaoten haben wir nicht“. Selbstverständlich greifen er und seine Kollegen ein, wenn sich nicht an an die Badeordnung gehalten wird: „Mit Straßenkleidung ins Wasser geht gar nicht, das bringt viel Schmutz rein.“

Kein Problem gibt es mit Frauen muslimischen Glaubens, die mit einem Burkini in die Fluten steigen. „Das ist eine offizielle Badebekleidung.“ Andererseits dürfen die Damen auf das Bikinioberteil verzichten: „Es gab schon Anfragen, ob das hier erlaubt ist. Wir schreiten nicht ein.“

>>>Schwimmen in Velbert<<<

Der Einritt in die Bäder der Stadtwerke Velbert beträgt für Erwachsene fünf Euro, Jugendliche bis 18 Jahre zahlen die Hälfte. Kinder bis sechs Jahre in Begleitung einer Aufsichtsperson zahlen keinen Eintritt.

Außerdem gibt es Zehnerkarten (Erwachsene 40 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre 20 Euro) sowie eine Spar-Abo-Karte: Erwachsene zahlen 140, Jugendliche bis 18 Jahre 70 Euro. Die Karte ist ab Kauf 90 Tage gültig und berechtigt einmal täglich zum Einlass.