Langenberg. Schüler aus ganz Deutschland nach sind nach Langenberg angereist. Die Jungen und Mädchen interessieren sich sehr für ein fernöstliches Land.

Einblicke in die chinesische Kultur, Wirtschaft und Politik, Gespräche mit Experten, die das Land kennen und dort gearbeitet haben, sowie ein direkter Austausch mit chinesischen Schülerinnen und Schülern: Diese spannenden Erfahrungen machten jetzt 47 Teilnehmende einer Projektwoche in der Villa Wewersbusch in Velbert-Langenberg. Die Schüler der achten bis zehnten Klasse sind aus ganz Deutschland angereist, um an der Akademie teilzunehmen.

Die „Einsteigerakademie China“ sei besonders für Jugendliche geeignet, die noch keinerlei Bezug zu der Nation haben. Es ist eine Kooperation zwischen „Bildung & Begabung“, einer gemeinnützigen GmbH aus Bonn, und dem „Bildungsnetzwerk China“ – gefördert wird sie durch das Auswärtige Amt. Die Einsteigerakademie China ist eines der drei Akademieformate im Projektjahr „Schülerakademie China 2023 - Generation Ziele“.

Akademieleitung gewährt Einblicke in den Alltag der Projektwoche

Was ist das Ziel der Akademie? Insbesondere soll ein Interesse für China, für die Kultur geweckt werden. Dabei versuchen die Experten und die Akademieleitung einen vielfältigen Blick zu ermöglichen, interkulturellen Austausch herbeizuführen und die gegenseitige Unterstützung sowie den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu fördern.

Geleitet von drei jungen ehrenamtliche Helfern

Geleitet wird die Organisation von drei jungen, ehrenamtlichen Helfern: Bini Raab, Nico Korte und Tim Bausenhart sorgen im Langenberger Internat für einen reibungslosen Ablauf und sind zur Betreuung der Teilnehmenden vor Ort. Im Gespräch mit der WAZ erzählen sie, dass in der Gruppe vor allem Jugendliche dabei seien, die durch gute Leistungen in der Schule auffallen. Zudem seien diese hochgradig motiviert und hätten auch mit ihrem Interesse an China überzeugt. „Dementsprechend tief tauchen sie auch in die Themen ein“, erklärt Bini.

„Ich glaube die ‘China Kompetenz’ ist ein zentrales Ziel“, ergänzt Tim, tendenziell würde es immer weniger Schüler geben, die ein Studium der Sinologie, der chinesischen Kultur, absolvieren. Mit der Akademie könnten sie einen Beitrag dazu leisten, dass solche Studiengänge von jungen Menschen in Betracht gezogen werden. „Wir haben gefragt, wer so etwas studieren würde, da gingen auch ein paar Hände hoch.“

Wie sieht das Programm der Akademie in Velbert-Langenberg aus?

Um die inhaltlichen Fragen kümmern sich Kursleiter und Experten, die einen familiären oder beruflichen Bezug zu China haben. Im Verlauf der Woche gibt es thematische Kurse zur Wirtschaft, interkultureller Kompetenz, Politik sowie zu „Macht und Machtverlust“. Ergänzend dazu wird den Teilnehmenden täglich zwei Stunden chinesisch-Unterricht angeboten. Diverse Live-Schalten, unter anderem mit der Deutschen Botschaft in Peking und einer High School in der chinesischen Stadt Zhangjiakou, dürfen auch nicht fehlen. Vermittelt werden sollen die Inhalte zwar spielerisch, „aber die ‘Teilis’ müssen auch ackern“, sagt Bini.

Mit den chinesischen Schülern reden sie über Hobbys und tauschen sich über ihre Lieblingsmusik aus

Am Freitag fand der zweite Part der Live-Schalte nach Zhangjiakou statt. Hier konnten die Schüler sich direkt mit chinesischen Jugendlichen austauschen: „Heute waren Hobbys das Thema“, berichtet Bini, die einen Masterabschluss in Sinologie hat. Es wurden gemeinsame Interessen erörtert und erfragt, welche Musik die jeweils anderen hören. Auch Nummern haben die Teilnehmenden ausgetauscht, der Kontakt soll schließlich über die Akademie-Woche hinaus halten.

Wie lief die Woche bislang? „Ab Tag eins hatten wir ein gutes Gefühl für die Gruppe“, heißt es. Das liege auch am Feedback der Kids und daran, dass sie alle motiviert seien. Vor allem den Gruppen-Zusammenhalt heben die drei Akademieleiter hervor.

„Die nächste Reise geht nach China“

Im Gegensatz zu Bini hatten Nico und Tim zuvor kaum einen Bezug zu China. Nico berichtet, dass ihm persönlich die Exkursion am Donnerstag gefallen hat, wo sie gemeinsam „Hot Pot“ essen waren – der „Feuertopf“ ist auch bekannt als chinesisches Fondue. Das habe ihn dazu motiviert, sich weiterhin mit dem Land zu beschäftigen: „Die nächste Reise geht nach China.“ Auch für die Leitung ist die Akademie ein Erfolg: Sie lernen Skills im Umgang mit den Teilnehmenden und bekommen selbst Einblicke in die chinesische Kultur.

In der Villa Wewersbusch haben die Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten: Das Volleyball-Netz kann zugleich für Federball genutzt werden, es gibt einen Tischkicker, ein Klavier, Gemeinschaftsräume mit zahlreichen Büchern – für jeden und jede ist etwas dabei. „Auch den Greenscreen-Raum haben wir für Videos schon genutzt“, sagt Tim. Normalerweise wird die Villa Wewersbusch als Internat genutzt.