Velbert. Die Theatergruppe Freiraum studiert ihr mittlerweile achtes Stück ein. Nach Ostern hat der Comedy-Thriller Premiere. Was die Zuschauer erwartet.
Es geht wuselig zu an diesem Abend in einer Wohnung in der Velbert Innenstadt. Caesar richtet seinen Lorbeerkranz, ein Dienstmädchen zieht ihre Schürze grade und der Herr im Anzug schüttet sich noch einen Kaffee ein. Die drei sind nicht etwa Teil einer illustren Dinner-Gesellschaft, sondern sie stehen auf der Probebühne des Theaters Freiraum. Die Mimen üben mit Feuereifer ihr neues Stück, das schon in wenigen Tagen Premiere haben wird.
Nach mehr als drei Jahren coronabedingter Pause stehen die Hobby-Schauspieler am 15. April erstmals wieder vor Publikum auf der Bühne. Seit Mai 2022 proben die Mitglieder der Theatertruppe für ihr neues Stück, den Comedy-Thriller „Schau nicht unters Rosenbeet“ von Norman Robbins. Und nun steigt das Premierenfieber.
Mitarbeiter der Velberter Sparkasse gründeten die Truppe
Das Theater Freiraum hat sich vor elf Jahren gegründet, die Gründungsmitglieder waren Mitarbeiter der hiesigen Sparkassen, die Spaß am Theaterspielen hatten. Seitdem wurden acht Stücke einstudiert. Und die Truppe lernt nicht nur ihre Texte, sondern kümmert sich auch um die Kostüme, Bühnenbild und Requisiten. Die werden oft in mühsamer Kleinarbeit beschafft, Flohmärkte werden abgeklappert und Ebay-Anzeigen durchsucht. Für die aktuelle Aufführung wurden antike Wohnzimmermöbel angeschafft.
Anspruchsvolle Aufführung
Nur wenige Tage vor der Premiere wird das Stück noch einmal ganz durchgespielt. Die Texte sitzen. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich ist das Stück anspruchsvoll, es gibt eine Menge auswendig zu lernen, schließlich dauert das reine Stück, das Regisseurin Sabine Bongardt mit den Schauspielern einstudiert hat, gut zweieinhalb Stunden. Wie kann man sich so viel Text merken? Die einen nehmen ihren Text auf und hören ihn dann immer wieder, andere lernen mit einem Partner, der sie abfragt und die Dritte liest den Text häufiger und läuft dann ihren Rollenweg ab.
Heftiger Streit um das Erbe von Septimus Henk
„Schau nicht unters Rosenbeet“ ist eine Mischung zwischen Komödie und Krimi mit viel schwarzem Humor und spielt in einer düsteren Villa mit nebligen Gärten. Der Hausherr (Septimus Henk) ist verstorben. Er hinterlässt sechs mehr oder weniger seltsame Kinder und ein stattliches Erbe, um das – wie könnte es anders sein – ein heftiger Streit ausbricht. Keiner gönnt dem anderen auch nur einen Penny. Schließlich hat sich jeder bereits teure Pläne gemacht. Als dann der Anwalt der Familie, der selbst scharf auf die Kohle ist, verkündet, dass eine völlig fremde Schriftstellerin zur Testamentseröffnung eingeladen ist, lässt die erste Leiche nicht lange auf sich warten. Und verdächtig sind sie alle. Die Rollen geben den Schauspielern die Möglichkeit, auch ihre komische Seite zu zeigen. Wenn beispielsweise der eine Sohn, der sich für Caesar hält, Worte des Imperators zitiert. Oder Tochter Dora, Giftmischerin aus Leidenschaft, die ständig Angst vor der Polizei hat.
Truppe braucht eine große Bühne
Die Aufführungen finden im Katakombentheater in Essen-Rüttenscheid und in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums statt. „Wir brauchen eine relativ große Bühne, weil zeitweise bis zu zehn Schauspieler auf der Bühne stehen“, erklärt Regisseurin Sabine Bongardt. Und sie müssen für die Hobbytruppe natürlich auch bezahlbar sein. Rund 200 Menschen können jeweils im Publikum Platz nehmen und werden den Auftritt des Hobby-Schauspieler gebührend feiern.
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>>>Die Aufführungen
Die Premiere findet am Samstag, 15. April, 19 Uhr im Katakomben-Theater in Essen statt. Einen Tag später am 16. April gibt es dort um 17.30 Uhr eine weitere Aufführung.
In der GSG-Aula gastiert Theater Freiraum am Samstag, 29. April, 19 Uhr und am Sonntag, 30. April, um 17.30 Uhr.
Die Karten kosten 15,50 Euro und sind über die Homepage der Theatergruppe theater-freiraum.info/ticketshop/ erhältlich, Auch an den Abendkassen wird es noch Karten geben.