Velbert. Die Velberter Theatergruppe Freiraum probt gerade ihr siebtes Stück. Diesmal dreht sich alles um Erbschleicher und allzu seltsame Unglücksfälle.

Gelsenkirchener Barock in Reinkultur: Ein Buffet in Eiche, dazu passend die rustikale Sitzgruppe mit Tisch. Dies ist die passende Kulisse für das neue Stück „(St)Erben ist tödlich“, das die Theatergruppe Freiraum derzeit einstudiert und ab 29. Februar – dann ist Premiere – auf die Bühne bringt.

Seit Mai proben die zwölf Darsteller in ihrem eigenen Proberaum an der Heiligenhauser Straße das Stück für die mittlerweile siebte Aufführung der Truppe. „Gut ein halbes Jahr braucht man, bis der Text richtig sitzt“, sagt Britta Müller, eine der Darstellerinnen. Einmal pro Woche treffen sich die Akteure – die meisten sind Beschäftigte der hiesigen Sparkasse – zu den Proben. Aber es gibt auch ganze Probetage, der vergangene Samstag war so einer. Und die Arbeit hat sich bestens ausgezahlt.

Vier Aufführungen geplant

Die Theatergruppe Freiraum plant vier Aufführungen. Jeweils am 29. Februar und am 1. März im Historischen Bürgerhaus Langenberg. Beide Aufführungen sind ausverkauft.

Karten gibt es aber noch für die Aufführungen in der GSG-Aula, Von-Humboldt-Straße 54, am Samstag, 14. März (19 Uhr) und am Sonntag, 15. März (17 Uhr).

Die Karten zum Preis von 12,50 Euro gibt es online auf theater-freiraum. org.

Die Texte sitzen gut

Nun, knapp vier Wochen vor der Premiere sitzen die Texte richtig gut, es gibt keine Hänger und nur winzige Versprecher. Alle sind mit Feuereifer bei der Sache. Damit sich die Darsteller besser in ihre Rollen einfühlen können, haben sie sich mit entsprechenden Accessoires ausgerüstet. Die eine trägt Hippiebrille und -tuch um den Kopf geschlungen, die andere Omis leicht altmodischen Pulli. Mit lauter Stimme tragen die Akteure ihre Texte vor. „Schließlich soll das Publikum uns bei den Aufführungen gut verstehen können“, sagt Ilona Nähr. Damit das so ist, machen die Hobbyschauspieler regelmäßig auch Stimmübungen.

Tante Josefa (llona Nähr, re.) und Gesellschafterin Adelgunde (Lara Theune) erwarten den Besuch der Nichten und Neffen.
Tante Josefa (llona Nähr, re.) und Gesellschafterin Adelgunde (Lara Theune) erwarten den Besuch der Nichten und Neffen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Mischung aus Komödie und Krimi

Das neue Stück von Freiraum – „(St)Erben ist tödlich“ von Christine Steinwasser – hat es in sich, ist eine Mischung aus Komödie und Krimi. Das Ganze spielt in der Wohnung von Tante Josefa. Alle ihre Nichten und Neffen reisen an, um sich Klarheit über das Testament ihrer reichen, aber schon etwas tüdeligen Tante zu verschaffen.

Leiden können sich die Verwandten aber nicht, sie gönnen sich gegenseitig ihr Erbe nicht. So bleibt es nicht lange friedlich, zumal die Tante ankündigt, einem Altenstift alles vererben zu wollen. Schon bald gibt es ein erstes Todesopfer zu beklagen, es bleibt nicht das einzige. Die Kriminalkommissarin sieht in einem Mord aber nur Arbeit und Kosten und findet manch abenteuerliche Erklärung für die Todesfälle. Fragen über Fragen tun sich auf.

Mit Herzblut dabei

Waren es Morde oder Unglücksfälle? Wird jemand erben? Und wer ist eigentlich Luigi, den die alte Tante Josefa ständig erwähnt? Für das Publikum wird es spannend und zugleich urkomisch. Die Schauspieler und Schauspielerinnen sind mit Herzblut dabei und hauchen ihren Rollen Leben ein. Unterstützt werden die zwölf Akteure und Regisseur Jesus Lopez wieder von Tänzerinnen der Tanzgruppe Shuffled aus Essen. Das Stück, wie auch die sechs zuvor, wurde letztlich von den Schauspielern selbst ausgesucht. Die Regie wählt bei Theaterverlagen das passende Stück aus, aus einer Vorauswahl von drei suchen sich die Akteure dann ihren Favoriten aus. „Das Stück, das wir gerade einstudieren, ist uns immer das Liebste“, sagt Ilona Nähr mit einem Augenzwinkern.

Im Proberaum ist die gesamte Bühnendeko aufgebaut.
Im Proberaum ist die gesamte Bühnendeko aufgebaut. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Schon 450 Karten verkauft

Die Theatergruppe ist ein Garant für gute Unterhaltung, bereits jetzt sind rund 450 Karten verkauft, die ersten beiden der insgesamt vier Vorstellungen sind ausverkauft. Werbung hat die Gruppe noch nicht gemacht. „Das läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt Britta Müller, und man hört ein wenig Stolz mitklingen.