Velbert. Karsten Schneider ist nicht mehr Vorsitzender der CDU-Fraktion. Auch sein Stellvertreter trat nicht mehr an. Neuer Vorsitzender ist Nico Schmidt.

Es war zwar eine turnusgemäße Wahl zur Halbzeit der Legislaturperiode, das Ergebnis überrascht dennoch: Karsten Schneider ist ab dem 1. April nicht mehr Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Velbert – und auch sein Stellvertreter Marc Bunse, den man in Velbert vor allem mit seinem früheren Nachnamen Ratajczak kennt, trat nicht zur Wiederwahl an.

Neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion ist der 27-jährige Nico Schmidt, der seit 2020 Ratsmitglied ist. Seine Stellvertreter sind Stefan Ludwig und – neu im Amt – Kerstin Ringel.

Karsten Schneider begründet Rückzug mit Zeitmangel

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„Ich schaffe es zeitlich einfach nicht mehr“, hatte Karsten Schneider intern bereits im Vorfeld angekündigt, sich nicht erneut zur Wahl stellen zu wollen. Er habe jetzt einfach die Notbremse ziehen müssen, so Schneider, der im Gespräch mit der WAZ erläuterte, dass die Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender – wenn man es denn gut machen wolle – „fast ein Vollzeitjob ist“. Durch die Kooperation mit den Grünen seien die Aufgaben noch vielfältiger geworden. Das alles sei neben seiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit nicht zu leisten – „jedenfalls nicht so, wie es erforderlich ist und wie ich das Amt in den letzten Jahren auch ausgeübt habe“.

Karsten Schneider war rund drei Jahre Vorsitzender der CDU-Fraktion in Velbert.
Karsten Schneider war rund drei Jahre Vorsitzender der CDU-Fraktion in Velbert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Angesprochen auf Gerüchte, dass es innerhalb der Fraktion Streitigkeiten gab, sagt Schneider: „Es gibt unterschiedliche Strömungen und immer mal wieder Querelen – das hätte ich aber ausgehalten und das ist nicht der Grund für meinen Rückzug.“

Schneider lässt noch offen, ob er sein Ratsmandat in Velbert niederlegen wird

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Ob er Mitglied der Fraktion bleibt oder er auch sein Ratsmandat niederlegen wird, möchte Karsten Schneider sich nun in Ruhe überlegen. „Vielleicht ist es auch gut, einen mentalen Schlussstrich zu ziehen“, sagt er. Die Fraktion verlassen, aber als dann Fraktionsloser am Ratsmandat festhalten, komme für ihn nicht in Frage – und auch die Parteimitgliedschaft stehe nicht zu Diskussion. „Ich bin mit Herz und Seele Christdemokrat.“

Nico Schmidt, der als Referent der Geschäftsführung in der freien Wirtschaft arbeitet, dankte Schneider im Namen der Fraktion für „seinen unermüdlichen Einsatz für unsere Stadt und Fraktion“.

Diese Ziele gibt der neue Fraktionsvorsitzende Nico Schmidt aus

„In den kommenden zweieinhalb Jahren wollen wir nun gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern die Weichen für eine positive Entwicklung unserer Stadt stellen“, kündigte Schmidt an: „Wir brauchen mehr attraktiven, aber daneben auch bezahlbaren Wohnraum, eine starke Wirtschaft und eine Stärkung der überregionalen Anbindung mit dem ÖPNV, dürfen dabei aber auch den Blick auf die begrenzten finanziellen Mittel unserer Kommune nicht verlieren.“