Velbert. Drei große Seniorenresidenzen betreibt „Convivo“ in Velbert. Nachdem Insolvenz angemeldet werden musste, ist noch unklar, wie es dort weitergeht.
Drei große Senioreneinrichtungen betreibt „Convivo“ in Velbert. Seitdem Ende Januar bekannt wurde, dass zumindest Teile der Unternehmensgruppe mit Sitz in Bremen insolvent sind, herrscht an der Kolpingstraße (Seniorenresidenz Rheinischer Hof) und am Wordenbecker Weg (Seniorenzentrum Velbert) in Mitte sowie an der Krankenhausstraße (Seniorenresidenz Elisabeth) in Langenberg Verunsicherung.
Der Betrieb läuft zwar auf den ersten Blick wie gewohnt, Mitarbeitende wissen jedoch nicht, wie es für sie weitergeht; erste Angehörige, so berichten sie es der WAZ, schauen sich bereits vorsorglich nach Alternativen für ihre Lieben um.
Insolvenzverwalter bitten um Geduld – keine Aussagen zu Velbert
„Das ist alles nachvollziehbar“, sagt ein Mitarbeiter aus der Rechtsanwaltskanzlei „WILLMERKÖSTER“, die mit Dr. Malte Köster einen der vorläufigen Insolvenzverwalter stellt. Dennoch kann er auf Nachfrage keine Neuigkeiten verkünden – sondern muss um Geduld bitten. Sorgfalt gehe da einfach vor Schnelligkeit.
Somit ist weiter letzter Stand der Dinge, dass die vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster sowie Dr. Christoph Morgen den Geschäftsbetrieb weitestgehend stabilisieren konnten: „Intensive Verhandlungen mit den Lieferanten haben zu verlässlichen Ergebnissen geführt, so dass die Belieferung aller Convivo-Einrichtungen sichergestellt ist. Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass es gelingt, Convivo neu aufzustellen“, hieß es in einer Mitteilung am 10. Februar, nachdem mehr als 55 Insolvenzanträge für verschiedene Unternehmen der Gruppe – zumeist Betriebsgesellschaften für die einzelnen Einrichtungen – gestellt worden waren.
Insolvenzverwalter besuchen verschiedene Einrichtungen
„Zum heutigen Zeitpunkt lässt sich allerdings noch nicht sagen, ob es für einzelne Convivo-Einrichtungen eine Zukunft gibt, wenn dort zum Beispiel nur wenige Bewohner leben“, erklärten Dr. Malte Köster und Dr. Christoph Morgen – ebenfalls am 10. Februar.
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Beide Insolvenzverwalter besuchen jede Woche unterschiedliche Einrichtungen. Sie sprechen dort jeweils mit den Beschäftigten und den Bewohnern, um sich persönlich davon zu überzeugen, wie der Betrieb vor Ort läuft. „Unser Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu den in ihrer Obhut befindlichen Menschen stehen und für sie sorgen“, unterstreichen sie.
Internationaler Investorenprozess läuft
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Die Insolvenzgeld-Vorfinanzierung haben die Sanierungsexperten bereits unmittelbar nach ihrer jeweiligen Bestellung in die Wege geleitet, so dass eine Auszahlung der Gehälter bereits erfolgt und bis Ende März gesichert ist. Außerdem wurde ein internationaler Investorenprozess gestartet, der von der Unternehmensberatung Roland Berger unterstützt wird.
„Das Ziel des Investorenprozesses ist es, schnell Klarheit für die Beschäftigten und die Bewohner zu schaffen, mit wem es ab dem 1. April für sie weitergeht“, erklären Dr. Malte Köster und Dr. Christoph Morgen.