Velbert. Convivo hat in Velbert und Langenberg je eine Seniorenresidenz und in Langenberg eine neue geplant. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet.

Die Convivo-Unternehmensgruppe hat am Montag (23. Januar) vor dem Amtsgericht Bremen einen Insolvenzantrag für die wesentlichen Gesellschaften gestellt, die zu der Gruppe gehören. In Velbert betreibt Convivo die Seniorenresidenz Elisabeth in Langenberg, die Senioreneinrichtung am Wordenbecker Weg (vormals DRK-Heim) in Velbert-Mitte und will in Langenberg an der Ecke Bonsfelder-/Hüserstraße einen neuen Seniorenpark errichten.

Welche Auswirkungen die Insolvenz auf die Velberter Standorte und das geplante Bauprojekt hat, ist noch nicht bekannt. Eine Anfrage der WAZ Langenberg an die Convivo-Zentrale in Bremen blieb bislang unbeantwortet.

Gehälter bis März gesichert

So viel ist aber bekannt: „Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten über das Insolvenzgeld für die Monate Januar bis März gesichert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Als Gründe für den Insolvenzantrag führt Convivo an, dass die Branche sich „im Spannungsbogen einer national bestehenden Pflegestrukturproblematik“ befinde – heißt: Der erhebliche Fachkräftemangel und verdoppelte Krankenstände aufgrund hoher Belastungen der Corona-Pandemie führten zu niedrigen Belegungszahlen. Statt der branchenüblichen Kalkulation von etwa 95 Prozent sei die Belegung zuletzt auf 70 Prozent im Bereich der stationären Pflege gesunken.

Die Kostensteigerung der Pflegereform führe zudem zu einem höheren Anteil Pflegebedürftiger mit staatlicher Unterstützung. „Dieser Anteil ist für Betreiberinnen und Betreiber nicht vollständig refinanziert“, erläutert das Unternehmen. Weitere Faktoren seien die steigenden Energie- und Sachkosten sowie allgemeine Preissteigerungen.

Die Convivo-Unternehmensgruppe hat ihren Ursprung und Sitz in Bremen. Bereits seit 30 Jahren ist Convivo im Pflegemarkt aktiv, vereint nach eigenen Angaben mehr 100 Pflegeeinrichtungen mit Schwerpunkt im Nordwesten Deutschlands und beschäftigt 4800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.