Velbert. Die Feuerwehr Velbert hatte im abgelaufenen Jahr wieder zig Einsätze zu bewältigen. Beim Löschen entdeckten die Wehrleute einmal Überraschendes
Die Velberter Feuerwehr hatte im abgelaufenen Jahr jede Menge Arbeit. Die Einsätze reichten von der brennenden Gartenhütte bis zum Busbahnhof.
Noch in der letzten Woche des Jahres hielten zwei größere Brände die Wehrleute auf Trab. In der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag gingen acht Busse in einem Velberter Busdepot in Flammen auf. Der Schaden war immens und wurde auf rund 1,3 Millionen Euro geschätzt. Schließlich brannten auch ein Pkw und ein Lkw ab. Die Ursache des Feuers ist laut Polizei immer noch nicht geklärt.
Sperrmüll brannte in Velberter Hauseinfahrt
Nur Tage später ging Sperrmüll in einer Hauseinfahrt an der Südstraße in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte schnell löschen, dennoch entstand ein erheblicher Schaden in Höhe von rund 40.000 Euro. Dies war bereits der dritte Brand in diesem Jahr in dieser Einfahrt, der Hausbesitzer hatte sie gerade frisch saniert.
Unbewohnbar wurde Mitte Dezember eine Wohnung in Langenberg, in der es gebrannt hatte. Da es an diesem Tag sehr kalt war, gefror das Löschwasser, die TBV mussten die Straße abstreuen. Auch das Vereinsheim eines Hundesportvereins am Zechenweg ging in Flammen auf. Da es keinen Anschluss ans Hydrantennetz gibt, musste ein Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen eingerichtet werden.
Mehrfach Feuer in leerstehender Fabrik in Velbert-Mitte
Gleich mehrfach hat es in einer leerstehenden Fabrik in der Mittelstraße gebrannt. Nach dem Feuer im Oktober fanden die Polizisten in einem Lagerraum einen Einkaufswagen vor, in dem mehrere Holzbalken angezündet worden waren – offenbar, um die Isolierung von Kupferkabeln abzubrennen. Anwohner gaben an, auf dem Gelände abends oft unbekannte Personen gesehen zu haben.
In Sorge sind auch die Besitzer von Wohnmobilen und Wohnwagen im Bereich Neviges-Siepen. Gleich mehrfach gingen hier Fahrzeuge in Flammen auf. In allen Fällen war es wohl Brandstiftung. Möglicherweise war jemand sauer, dass die Freizeitfahrzeuge auf öffentlichen Parkplätzen standen.
Besitzer von Wohnmobilen in Sorge
Fünf leicht Verletzte forderte ein Kellerbrand im Juni am Kostenberg. Das Feuer war in einem Stromkasten ausgebrochen. Wenige Tage zuvor hatte es in einem Mehrfamilienhaus an der Nordstraße gebrannt. Da der Treppenraum verraucht war, konnten die Bewohner das Gebäude nicht mehr auf diesem Weg verlassen. Mit der Drehleiter und mit Brandfluchthauben wurden sieben Menschen von der Feuerwehr gerettet. Im März hatte es an der Poststraße, wohl durch Brandstiftung, ebenfalls einen Kellerbrand gegeben. Die Bewohner sich nicht aus dem ersten Obergeschoss retten und wurden mit der Drehleiter aus dem Bandhaus geholt.
Mit Kirschkernkissen Bett in Velbert-Tönisheide in Brand gesetzt
Glück im Unglück hatte eine 84-jährige Frau aus Tönisheide. Sie hatte ein Kirschkernkissen in der Mikrowelle derart erhitzt, dass die Matratze Feuer fing, als sie im Bett lag. Die Feuerwehr konnte schnell löschen, die Frau kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.
Weniger Glück hatte der Inhaber einer Lagerhalle an der Mettmanner Straße. Dort hatte es gebrannt. Bei ihren Löscharbeiten vor Ort begutachteten die Feuerwehrleute auch die verrauchte Lagerhalle selbst. Im Keller der Halle stießen sie dabei auf eine dreistellige Anzahl von mit Erde befüllten Pflanzkübeln einer offenbar bereits länger abgeernteten Cannabis-Plantage. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.
Zig Brände in Altpapiercontainern
Außerdem gab es noch zig Brände in Altpapiercontainern, Ursache war meist Brandstiftung. Und auch die Toilettenanlage am ZOB wurde mehrfach von Zündlern heimgesucht. Sie zündeten Toilettenpapier in dem stillen Örtchen an.
>>> Brandstiftung
Brandstiftung ist laut Strafgesetzbuch eine gemeingefährliche Straftat.
Wer u. a. Gebäude, Fahrzeuge oder Wälder in Brand setzt, kann mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft werden.
In minder schweren Fällen beträgt das Strafmaß sechs Monate bis fünf Jahre.