Velbert/Ratingen. Wenn Geburt und Tod zusammenfallen ist das für Eltern ein traumatisches Erlebnis. Eine neue Selbsthilfegruppe will Betroffenen schützen.
Statistisch gesehen endet jede dritte Schwangerschaft in einer Fehlgeburt bzw. im Tod des Kindes während, kurz vor oder kurz nach der Geburt. Jede zehnte Frau hat demnach in ihrem Leben mindestens eine Fehlgeburt bzw. ein Sternenkind.
Obwohl dies für die Betroffenen sehr traumatische Ereignis so häufig vorkommt, wird so wenig darüber gesprochen – hier herrschen häufig Sprachlosigkeit, Scham, Tabu und Schuldgefühle.
Auswirkungen der Trauer sind vielschichtig
Dabei sind die Folgen und Auswirkungen der Trauer so vielschichtig spürbar. Die Frau ist sehr oft seelisch und auch körperlich sehr belastet. In Bezug auf die Partnerschaft, die (Groß-)Familie, den Arbeitsplatz, die Freundschaften gibt es sehr oft schwierige Situationen im Umgang und in der Kommunikation. Die Umwelt reagiert meist unbeholfen, hilflos und findet selten eine hilfreiche Haltung oder Ausdrucksweise.
In Ratingen gibt es jetzt eine neue Austausch-/Selbsthilfegruppe für sogenannte „Sternenmütter und -Väter“. Hier haben Betroffene den geschützten Rahmen um ihrer Trauer, ihrem Erlebten Ausdruck zu verleihen, und auch ihre Sternenkinder „beim Namen zu nennen“ sowie hilfreiche Rituale kennenzulernen.
Leiterin ist mehrfach betroffene Mutter
Geleitet wird die Gruppe von Claudia Wirth, die selbst mehrfach betroffene Mutter ist. Sie selbst hatte damals in den 1990er Jahren das Glück, Teil einer solchen Selbsthilfegruppe zu sein und weiß, wie wichtig der Austausch und das Verständnis unter Mitbetroffenen ist.
Das Treffen soll einmal monatlich, am ersten Dienstag im Monat von 18.30 bis 20 Uhr in Ratingen stattfinden. Bei Bedarf können auch Einzel- oder Onlinetreffen stattfinden. Anmeldungen oder Fragen gerne unter: Claudia Wirth,sternenkinder-ratingen@mail.de, oder Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Mettmann,selbsthilfe-mettmann@paritaet-nrw.org, Tel.: 02104-965622.
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